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Der Zeitraum um den Jahrtausendwechsel markierte vielerorts eine Ära des Umbruchs. So auch in der ECW. Nachdem man Mitte der 90er noch die kleine, unbekannte Alternative zu den Mainstream-Promotions gewesen war, hatte sich nun längst die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen von WWE und WCW auf die Talente der Heyman-Promotion gerichtet. Da die neue nationale Aufmerksamkeit zwangsläufig auch höhere finanzielle Bedürfnisse des ECW-Rosters mit sich zu bringen schien, wurde es für die Liga immer schwerer ihre Stars zu halten. Größen wie Taz, Sabu, Lance Storm oder Shane Douglas verließen die ECW und hinterließen damit eine Lücke an der Spitze der Promotion, die nun durch neue Gesichter gefüllt wurden: Kid Kash, Jerry Lynn, Steve Corino, allen voran aber Rob Van Dam.
Im Laufe der Jahre war RVD durch seine intensive Fehde mit Sabu und einen innovativen Wrestlingstil zu einem der größten Lieblinge der ECW-Fans herangewachsen. Nachdem er 1998 bereits Bam Bam Bigelow den Television Titel, der auch zur Jahrtausendwende weiterhin in seinem Besitz war, abgenommen hatte und sich gemeinsam mit Sabu mehrfach die Tag Team Titel sichern konnte, visierte RVD im neuen Jahrtausend schließlich das ganz große Gold an. Doch es sollte schließlich ganz anders kommen.
Verletzung beendet RVD's 700 Tage Regentschaft
Als ECW Television Champion hatte es Van Dam bereit auf eine Rekordregentschaft von fast zwei Jahren gebracht und nicht nur die Fans konnten es kaum erwarten ihn die nächste Stufe der Erfolgsleiter erklimmen zu sehen. Schon bald wurde das lang ersehnte Match zwischen dem amtierendem ECW World Champion Mike Awesome und Rob Van Dam angesetzt - ein Match, zu dem es nie kommen sollte.
Nur wenige Tage vor Living Dangerously, wo RVD seine Chance auf den World Title erhalten sollten, verletzte sich Mr. Monday Night bei einer Houseshow seinen Knöchel. Mindestens sechs Wochen Auszeit wurden dem Television Champion prognostiziert. Der Main Event gegen Awesome war geplatzt.
Doch es sollte noch schlimmer für Van Dam kommen. Nachdem zunächst noch sein guter Freund Scott Anton den Television Titel an seiner Stelle verteidigte, erklärte schließlich Network-Chef Cyrus, dass er den Titel in einem Turnier neu auskämpfen lassen wollen würde und forderte deshalb RVD auf ihm den Titel zu übergeben. Van Dam weigerte sich zunächst seinen Traum einer zweijährigen Titelregentschaft aufgeben zu müssen, aber Cyrus Drohung ansonsten ECW seinen Sendeplatz auf TNN zu nehmen ließ ihm schließlich keine Wahl: RVD warf Cyrus den Titel nach einer emotionalen Promo vor die Füße und verließ den Ring. Doch kaum dass er Cyrus den Rücken zudrehte, wurde sein treuer Manager Bill Alfonso auch schon von dem Mann niedergestreckt, gegen den RVD seine Verletzung erlitten hatte und den gleichzeitig das Network als ihren idealen Anwärter auf dessen alten Titel auserkoren hatte: Rhino.
Rob van Dam kostet Rhino den Titel
In der Tat schien Rhino mit dem Network im Rücken auch der klare Favorit auf den Titel zu sein und stand mit Erreichen des Turnierfinales schließlich auch nur noch ein Match vom Gold entfernt. Als es bei Living Dangerously jedoch schließlich zum Aufeinandertreffen zwischen ihm und Super Crazy um den Television Titel kommen sollte, waren RVD und Anton ebenfalls zur Stelle. Gemeinsam wehrten sie die Eingriffe des Networks ab und sorgten schließlich gar für den Sieg Super Crazys. Van Dam war die erste Revanche gelungen.
Auch in den Folgewochen ließ der Publikumsliebling keine Gelegenheit aus um zu betonen, dass er sich nach seiner Rückkehr seinen Television Titel zurückholen und an Rhino Rache nehmen werde. Als Rhino schließlich am 21. April bei ECW on TNN RVD’s Freund Scotty Anton gegenüberstehen sollte und diesen nach abfertigte, war für Van Dam das Fass zum Überlaufen gebracht: Unter dem Jubel der Fans feierte er seine Rückkehr und zeigte sich bereit dem Manbeast gegenüberzutreten.
Rhino gewinnt die Überhand – und Scotty Anton
Doch der Rückkehrer wurde zunächst beim Cyberslam mit einem weiteren Match gegen seinen Dauergegner Jerry Lynn vertröstet, während es Rhino gelang sich mit einem Sieg über Tajiri, der mittlerweile Super Crazy den Titel abgenommen hatte, doch zum Television Champion zu krönen.
Nachdem deutlich wurde, dass sowohl RVD als auch Tajiri das Schicksal teilten, alleine dem zahlenmäßig weit überlegenen Network gegenüberzustehen, sollten sie sich kurzer Hand unterstützen. Doch auch die Hilfe Van Dams sollte eine Niederlage des Japaners im Rematch gegen Rhino nicht verhindern.
Während Rhino seine Position als Champion festigte wurde RVD jedoch weiter von ihm ferngehalten. Statt des Manbeasts wartete bei Hardcore Heaven erneut Jerry Lynn auf ihn. Wie erwartet wurde auch dieses Match von den Eingriffen Rhinos gegen beide Kontrahenten begleitet, letztlich gelang es RVD aber Rhino und Cyrus in Zaum zu halten. Als sich Van Dam zum Frogsplash aufs Apron schwang, war es jedoch ausgerechnet sein Kamerad Scotty Anton, der ihn zurück in den Ring stieß und Lynn den Sieg ermöglichte. Der Verrat seines vermeintlichen Freundes hatte Mr. Pay Per View seine erste PPV-Niederlage beschert.
Verpasste Revanche
Auch in seinem nunmehr ersten Aufeinandertreffen mit Rhino sollte es Anton sein, der dem Television Champion den Sieg einbrachte. Hinterher kam es zu einem großen Brawl zwischen dem Network und RVD ehe der Sandman, seinerseits auch in eine Fehde mit Rhino verwickelt, den Save machen sollte.
Bei Heatwave sollte Van Dam schließlich die Revanche an Scott Anton gelingen, als er diesen schließlich in einem Match besiegte, aber seine eigentliches Ziel bleib weiter Rhino und dessen Titel. Nachdem sein langersehntes Revanche-Match bei ECW on TNN durch den Eingriff von Rhinos Verbündetem Justin Credible im Chaos endete, beendete Van Dam mit einem Eingriff zu Gunsten Kid Kashs im August dessen Rhinos Regentschaft als Television Champion - wenn auch bloß für kurze Zeit. Indem es in eine Titelverteidigung des Champions gegen Mikey Whipwreck mitten im Kampf unterband und stattdessen selbst den Platz des Herausforderes einnahm, konnte sich das Manbeast den Titel bald zurückholen. Doch nur wenige Sekunden im Anschluss stürmte Van Dam den Ring und machte klar, dass sich der Mann, der den Television Titel nie verlor, bei Rhinos zweiter Titelregentschaft nicht ans Ende der Herausforderliste drängen lassen würde.
Bei Anarchy Rulz kam es daher zum langerwarteten Showdown zwischen RVD und Rhino, doch erneut war es Justin Credible, welcher mit seinem Eingreifen die Titelambitionen des längstamtierenden Television Champions beendete - diesmal entgültig. Denn gegen Ende des Jahres wurde RVD von einer weiteren Verletzung gestoppt, die ihm lediglich noch bei ECWs letztem PPV Guilty es Charged 2001 ein letztes Match für die Promotion ermöglichte. Rhino oder Justin Credible sollten jedoch auch dort nicht seine Gegner sein. Eine letzte faire Revanche blieb dem einstmaligen ECW Television Champion daher verwehrt.