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Im Englischen gibt es das unübersetzbare Wort des „Underachievers“, eines Typen von dem man denkt: Der müsste doch eigentlich mehr erreicht haben als das wozu er gekommen ist. Im Wrestling ist Bam Bam Bigelow ein klassisches Beispiel. Ein furchteinflößender Look, mitreißende Intensität, große Körpermasse und die Fähigkeit diese Körpermasse auch spektakulär durch den Ring und sogar die Luft zu bewegen. Bigelow war eigentlich ein prädestinierter Top-Heel - und das war aber auch irgendwo sein Problem: Ein Typ wie er funktioniert fast nur als solcher und muss auf das Glück hoffen, dass in einer großen Liga grad ein entsprechender Platz frei ist.
In der WWF bekam Bigelow nie die große Chance, nur in der Alternativ-Liga ECW durfte er den World Title tragen. Bald darauf aber tat sich für Bigelow ein einmaliges Gelegenheitsfenster in einer großen Liga auf. Im Herbst 1998 verpflichtete die WCW den Koloss aus Asbury Park und hatte eine Schlüsselaufgabe für ihn. Für den immer noch ungeschlagenen Bill Goldberg, den größten Star der Liga, wurden nach dessen World-Title-Gewinn glaubwürdige Herausforderer gebraucht - und Bigelow sollte diese Rolle einnehmen.
Beitrag zum Titelverlust
Die erste Begegnung der beiden Kraftpakete gab es bei einer Nitro-Ausgabe im November, als eigentlich Chavo Guerrero Jr. und Scott Putski ein Match bestritten. Plötzlich aber fuhr ein Cadillac auf dem Parkplatz der Arena vor und Bigelow feierte nach zehn Jahren seine Überraschungsrückkehr in der WCW. Er zerstörte die beiden Leichtgewichte und forderte Goldberg umgehend heraus - zum Entsetzen von WCW-Boss Eric Bischoff und Commissioner JJ Dillon, die Bigelow klar zu machen versuchten, dass er als Nicht-Angestellter nichts in ihrer Show zu suchen hatte.
Goldberg scherte das dagegen wenig: Er beantwortete die Herausforderung und der ganze Ring musste mit Securitys gefüllt werden, um die beiden Brocken von der Kollision abzuhalten. Bigelow stellte Goldberg wochenlang weiter nach - was beim Pay Per View World War III seinen Höhepunkt fand, als die beiden außerhalb des Rings aufeinander los gingen, während gerade die 60-Mann-Battle-Royal stattfand. Alle Teilnehmer hielten fasziniert inne, um dem Brawl zuzuschauen, der wiederum nur unter massivem Einsatz der Securitys beendet werden konnte.
Auch bei Starrcade, als Goldberg seinen Titel im Main Event gegen Kevin Nash verteidigte, war Bigelow nicht weit. In der entscheidenden Matchphase attackierte Bam Bam seinen Rivalen zum x-ten Mal vom Publikum aus - und trug damit dazu bei, dass Goldberg den ebenfalls eingreifenden Scott Hall nicht bemerkte, der Goldberg mit einer Tazer-Kanone ausschaltete und so Nash den Titelgewinn ermöglichte.
Zwischen den Fronten
Bigelow geriet nun etwas zwischen die Fronten der parallel laufenden Goldberg-Hall-Fehde und kassierte kurz nach seinem Ringdebüt überraschend seine erste Niederlage gegen Hall, als der ihn ebenfalls mit dem Tazer ausschaltete. Goldberg allerdings blieb in Bigelows Primärfokus und er ging nach dem Main Event des nächsten Pay Per Views Souled Out - einem Ladder/Tazer Match zwischen Goldberg und Hall - wieder auf ihn los. Wieder aber ging Hall auch auf Bigelow los und elektrifizierte ihn mit dem Tazer. Das führte zu einem Three Way zwischen Goldberg, Bigelow und Hall, der ergebnislos ausging, als Halls Kollegen vom nWo Wolfpac auf Goldberg losgingen.
Bei SuperBrawl IX kam es dann schließlich zum Einzelmatch zwischen Goldberg und Bigelow, das aber durch Goldbergs Titelverlust und Bigelows Niederlage deutlich an Brisanz verloren hatte. Goldberg gewann das Match pflichtgemäß mit dem Jackhammer und schickte Bigelow so endgültig in die unteren Cardregionen zurück.