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Als der langjährige WWF World Heavyweight Champion Bob Backlund 1992 in die WWF zurückkehrte, war er zunächst ganz der Alte: Ein allseits respektierter Publikumsliebling. Darum war es für den nun amtierenden Titelträger Bret Hart auch keine Frage, der Legende ein Titelmatch zu gewähren, als dieser ihn im Sommer 1994 hierzu herausforderte. Er ahnte nicht, was er sich damit einhandelte.
Das Match ging bei einer Ausgabe von WWF Superstars über die Bühne. Backlund unterlag bei dem Aufeinandertreffen einem Missverständnis: Er dachte, er hätte das Match gewonnen und half daher dem am Boden liegenden Bret auf die Beine – was dieser nutzte um ihn zur Titelverteidigung einzurollen. Daraufhin brannten bei Backlund die Sicherungen durch: Er attackierte den Hitman und nahm ihn in den Crossface Chicken Wing. Als er den Griff schließlich löste, starrte er mit irrem Blick auf seine Hände, als ob er nicht glauben könnte, was er gerade getan hatte.
Bald sollte sich zeigen, was die Ursache für Backlunds Ausraster war: Er erklärte, dass er es nie verwunden hatte, unter welchen Umständen er 1983 seinen Titel verlor: Damals hatte sein Manager Arnold Skaaland das Handtuch geworfen, als der Iron Sheik Backlund im Camel Clutch festhielt – er selbst hatte nie aufgegeben. Backlund begann darauf zu beharren, dass er seinen Titel nie rechtmäßig verloren hätte und daher der eigentliche Champion wäre.
Das Handtuch geworfen
Mehr und mehr entwickelte Backlund Züge eines verbitterten Veteranen, der der jüngeren Generation eine Lektion erteilen wollte. Er rasierte sich die Haare kurz, verlangte fortan als „Mr. Bob Backlund“ angesprochen zu werden und attackierte wahllos Kollegen mit dem Chicken Wing. Unter anderem fielen ihm Kommentator Randy Savage, WWF-Magazin-Autor Lou Gianfriddo und auch sein Ex-Manager Skaaland zum Opfer.
Nachdem Bret seine Fehde mit Bruder Owen mit einem Match bei neuen Show „Action Zone“ endgültig beendet hatte, kündigte er schließlich an, Backlund ein weiteres Match um den Titel zu gewähren. Backlund forderte aber kein gewöhnliches Match, sondern ein Submission Match mit der Sonderklausel, dass man nur verlieren könnte, wenn ein ausgewählter Begleiter für einen das Handtuch werfen würde. Bret stimmt dem zu und wählte seinen Schwager Davey Boy Smith als Sekundant. Backlunds Wahl fiel auf – klar – Owen Hart.
Vor dem Match kam es zu mehreren Konfrontationen zwischen Bret und Backlund, die immer damit endeten, dass einer von beiden den jeweils anderen in seinen Spezialaufgabegriff nahm – bei Backlund der Chicken Wing, bei Bret der Sharpshooter. Beim TV-Special „Sunday Night Slam“ nahm Backlund auch noch Davey Boy in den Chicken Wing, als der gerade ein Match gegen Owen bestritt. Bret befreite seinen Schwager und versuchte dann Backlund in den Sharpshooter zu nehmen, doch Owen zog Backlund rechtzeitig aus dem Ring.
Kurz darauf stieg dann schließlich das Submission Match bei den Survivor Series. Im Verlauf des Matches wurde Davey Boy ausgeknockt, so dass Bret ohne einen potenziellen „Erlöser“ dastand, als er schließlich in den Chicken Wing geriet. Backlund hielt ihn minutenlang in dem Griff, was schließlich Owen veranlasste seine Mutter Helen unter Tränen anzubetteln anstelle Davey Boys das Handtuch zu werfen um ihren Sohn vor Schlimmerem zu bewahren. Brets Mutter tat schließlich genau das und Backlund war tatsächlich neuer Champion – sehr zur Freude Owens, der hinterher deutlich machte, dass seine Sorge um Bret reines Theater war.
Der Hitman nimmt Rache
Bret sollte eigentlich zwei Tage später ein Rückmatch bei einer Show im Madison Square Garden bekommen, doch er war von dem Match derart gezeichnet, dass er es nicht wahrnehmen konnte. An seiner Stelle trat Diesel gegen Backlund an – und besiegte ihn binnen Sekunden mit der Jackknife Power Bomb. Das sorgte natürlich direkt für neuen Frust bei Backlund, der kurz darauf in einem Interview mit Vince McMahon schwor, Diesel den Titel bei nächster Gelegenheit wieder abzunehmen – anschließend nahm er McMahon in den Chicken Wing.
Der erste, dem der neue Champ ein Titelmatch gewährte, war jedoch Bret – doch das Match beim Royal Rumble musste ergebnislos abgebrochen werden, als Owen, Backlund, Jim Neidhart und auch Diesels Rivalen Shawn Michaels und Jeff Jarrett beide Kontrahenten attackierten. Bret hatte nun endgültig genug von den dauernden Störfeuern und zahlte es Backlund und Owen noch am selben Abend heim. Er attackierte beide auf ihrem Weg in das Royal Rumble Match und sorgte dafür, dass sie blitzartig eliminiert werden konnten.
Schließlich sollte ein abschließendes Match bei WrestleMania 11 die Rivalität der beiden Toptechniker endgültig beenden. Da Backlund kurz nach dem Rumble erklärte, dass er den Chicken Wing ab sofort nur noch lösen würde, wenn sein Opfer die Wort „I quit, Mr. Backlund“ aussprechen würde, einigte man sich auf die am nächsten liegende Matchvariante – ein I Quit Match. Im Laufe des Matches gelang es Bret, Backlund selbst in den Chicken Wing zu nehmen – und zwang ihn damit zur Aufgabe. Das war dann der endgültige Schlussstrich.