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Final Battle 2006 sollte eigentlich die Abschiedsvorstellung von Claudio Castagnoli bei Ring Of Honor werden. Der Schweizer hatte einen WWE-Development-Vertrag unterschrieben und bestritt ein scheinbar letztes Match mit seinem Partner Chris Hero gegen die Briscoes - und verlor. Zur Überraschung der Fans aber verkündete Claudio, dass er nirgendwo hingehen würde - und dass ROH nur abwarten sollte, was ihnen die Kings Of Wrestling im Jahr 2007 so bieten würden.
Doch da hatte Claudio die Rechnung ohne Larry Sweeney gemacht: Der „Super-Agent“, den Hero just an diesem Abend engagiert hatte, um seine Karriere voranzubringen, meinte zu Claudio nur lapidar und in nicht sehr freundlichem Ton, dass er für Hero andere Pläne hätte, in denen Claudio nicht vorkommen würde. Und zu Claudios Entsetzen folgte Hero seinem neuen Manager und ließ ihn wortlos im Ring zurück.
Logisch, dass der nun auf sich allein gestellte Castagnoli nun nicht gut auf Sweeney zu sprechen war. Aber die Trennung von Hero brachte ihn auch dazu, seine Einstellung zu überdenken. Als Claudio von ROH das Angebot bekam, die Liga in der Dragon Gate Challenge zu vertreten, merkte er, was er an der Liga hatte, die er zuvor in der Fehde gegen CZW verraten hatte. Und so verfolgte er mit Argwohn, wie Sweeney um Hero ein Stable aufbaute, das sich so ziemlich allen Grundsätzen der Liga widersetzte. Einem Stable, dem es nicht um Sportlichkeit ging, sondern um Geld und Macht: Sweet ’n’ Sour Inc.
Attacke mit der Trophäe
Claudios Abneigung richtete sich gegen Sweeney, weniger gegen Hero, auch wenn man in der Zeit darauf merkte, dass sich die beiden entfremdet hatten. In einem Three Way Match gegen Christopher Daniels beim Fifth Year Festival und einer einmaligen Reunion der Kings of Wrestling bei Domination war von der Harmonie, die die beiden eins auszeichnete, jedenfalls nichts mehr zu spüren.
Den Versuch, den Briscoes die Tag Team Titel abzunehmen, was ihm mit Hero misslang, gab Claudio aber nicht auf. Er versuchte es auch zweimal mit Matt Sydal als Partner - scheiterte aber sowohl beim Pay Per View Respect Is Earned als auch bei United We Stand. Beim zweiten Pay Per View Driven war Sydal dann Claudios Gegner - und er musste entsetzt mitansehen, wie Sweeney nach diesem Match zum Ring kam und Sydal anbot, sich Sweet ’n’ Sour anzuschließen. Claudio redete verzweifelt auf den jungen Highflyer ein, sich nicht mit ihm einzulassen und zerriss sogar den Vertrag, den Sweeney dabei hatte - vergeblich. Sydal ging auf Claudio los und schloss sich Sweeney an.
Die vorher eher noch auf kleiner Flamme köchelnde Feindschaft zwischen Claudio sowie Sweeney und Co. wurde damit heißer: Sydal spielte darin aber keine große Rolle mehr, weil er bald darauf bei der WWE unterschrieb - auf Vermittlung von Super Agent Sweeney, versteht sich. Dennoch kochte die Feindschaft über, nachdem Hero am zweiten Abend von Death Before Dishonor endgültig Position gegen seinen Ex-Partner bezog. Er entschied ein Tag Team Match mit Jigsaw gegen Claudio und Nigel McGuinness unfair für sich, indem er Claudio mit dessen eigener Race To The Top Trophäe niederschlug, die er sich am Showwochenende zuvor in einem Kräfte raubenden Turnier hart erarbeitet hatte. Und damit nicht genug: Er zerbrach die Trophäe hinterher und versuchte gar noch, ihre Überreste Claudio ins Auge zu rammen.
Ein unmoralisches Angebot
Diese üble Attacke führte zum ersten Einzelmatch zwischen Hero und Castagnoli in der ROH-Geschichte bei Manhattan Mayhem II - und obwohl SnS fast vollzählig in Heros Ecke stand, ging Claudio mit der Ricola Bomb siegreich aus dem Aufeinandertreffen hervor - und meinte danach, dass er nun bewiesen hätte, dass er der Bessere wäre. Er untermauerte das bei Honor Nation, als er ein weiteres Match gegen Hero für sich entschied. Ein weiteres Match sollte es dann beim Pay Per View Undeniable geben, aber als es losgehen sollte, kam Sweeney stattdessen zum Ring und erklärte, dass Hero das Match verweigern würde, weil ihm die Antrittsgage zu gering wäre.
Castagnolis Siege gegen Hero hatten Sweeney aber offenbar zumindest so viel Respekt abgerungen, dass er bei Glory By Honor nun Claudio anbot, sich unter seine Fittiche begeben. Mehr noch: Er bot ihm an, ihn wie Sydal an Vince McMahon zu verkaufen. Doch darauf hatte Claudio keine Lust: Er meinte nur, dass er den Vertrag höchstens dann gebrauchen könnte, wenn ihm das Klopapier ausgehe. Sweeneys Rache dafür folgte am zweiten Tag des Showwochenendes: Nach einem prestigeträchtigen Sieg Claudios gegen den japanischen Topstar Naomichi Marufuji gingen er und Hero auf Claudio los. Sweeney, der sich bis dahin wrestlerisch zurückgehalten hatte, legte auch selbst Hand an und verpasste Claudio einen Top Rope Elbow - und meinte hinterher, dass jedes Mal wenn Claudio etwas erreichen würde, da sein würde, um ihm den Moment zu vermiesen.
Es gab dann bei Unscripted III, als die Card eines eigentlich geplanten Trios Tournaments umgeworfen werden musste, zu einem weiteren Match zwischen Hero und Claudio. Claudio gewann erneut, was Sweeney veranlasste zu verkünden, dass das nicht das Ende wäre, da es ein Best Two Out Of Three Falls Match sein sollte - doch auch das nützte Hero nichts, denn auch unter den Umständen siegte Castagnoli, der hinterher natürlich wieder von der Gruppierung attackiert wurde.
Puder steht der Revanche im Weg
Zum Jahresende dann steuerte die Fehde auf ihren Höhepunkt zu: Für den Pay Per View Rising Above wurde ein weiteres Hero - Claudio Match angesetzt, das an Sonderbedingungen geknüpft war: Sollte Hero gewinnen, bekäme Sweeney Claudios Vertrag und er würde ihn wie angedroht an Vince verkaufen. Bei einem Sieg Claudios allerdings würde er Sweeney in die Finger bekommen und ein Match gegen ihn bestreiten können.
Claudio konnte es aber nicht erwarten und stellte Sweeney schon nach, als der gerade mit Tough-Enough-4-Gewinner Daniel Puder ein neues Mitglied werben wollte. Sweeney Schützlinge Tank Toland und Bobby Dempsey wollten ihm zu Hilfe kommen, aber Claudio wehrte sie ab, bis schließlich Hero hinzukam und das Match der beiden losgehen konnte. Wieder hatte Claudio das bessere Ende für sich und konnte Hero besiegen - und Sweeney damit bei Final Battle zu seinem ROH-Ringdebüt gegen ihn zwingen. Allerdings hatte der erfolgreich angeworbene Puder etwas dagegen und ging später am Abend auf Claudio los, um ihn so zu verletzen, dass Sweeney das Match erspart bleiben würde.
Tatsächlich trat Puder am Abend darauf im Triumphton vor die Fans und erklärte, Claudios Bein gebrochen zu haben. Der Schweizer aber humpelte zum Ring und das Match fand statt. Allerdings sorgte Puder davor, dass es nicht so ausging, wie Claudio und die Fans es sich vorstellten: Er schlug Claudio mit Tolands Fitnessgerät nieder und ermöglichte Sweeney so den Pinfall über seinen Erzrivalen. Und so endete das Jahr 2007 mit einer unbefriedigenden Note für Claudio.
Und er sollte es auch nicht mehr wirklich schaffen, die ersehnte Revanche an Sweeneys zu bekommen. Bei Transform wollte er Puder in der Submission Challenge gegenübertreten, die dieser mit Sweeney ausrief, um seine Stärke zu beweisen, wurde aber letztlich nur wieder von den beiden attackiert. Und Puder sollte er auch nicht mehr in die Finger kriegen, da sich die Liga bald darauf von ihm trennte. Auf Sweeney traf Claudio bei Bedlam in Beatdown noch einmal in einem Six Man Tag Team Match, als er mit Delirious und Pelle Primeau Daizee Haze zu Hilfe kam, die Sweeney in ein Handicap Match gegen Sweet’n’Sour zwingen wollte. Claudios Team siegte zwar, aber Sweeney entzog sich Claudios Griff, indem er sich auszählen ließ.