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Dass zwei Brüder ein Tag Team bilden, ist im Wrestling mittlerweile kaum noch erwähnenswert. Auch dass einige weitere Familienmitglieder das Team zusätzlich ergänzen, kommt durchaus öfter vor. Aber dass eine Familienbande derartige Auswüchse annimmt wie die der bekanntesten ECW-Sippe in 90er-Jahren, hat wahrlich Seltenheitswert. Die Rede ist natürlich von den berühmten Dudleys.
Vater Dudley kommt weit herum…
Die berühmtesten Dudleys sind heute ohne Frage die Halbbrüder Buh-Buh Ray und D-Von Dudley, nicht selten ergänzt durch das Sorgenkind der Familie Spike Dudley. Dabei war jedoch keiner von ihnen unter den ersten Dudleys, die das Wrestlinggeschäft heimsuchten. Als Trotzreaktion auf die vielen Untergebenen, mit denen Raven nach und nach sein Nest füllte, wollte Ravens Sidekick Stevie Richards auch seine Helfer in die Gruppierung einbringen und brachte so die drei Halbbrüder Bick Dick Dudley, Snot Dudley und Dudley Dudley in die ECW – ohne wirklich zu wissen, wen er sich da ins Haus geholt hatte.
Die einzige Konstante in der weit verzweigten Familie stellte der Vater aller Dudleys dar. Während Dudley Dudley, daher auch sein Name, der einzige „reine Dudley“ war, der auch eine Dudley zu Mutter hatte, waren seine Brüder das Produkt des ereignisreichen Lebens ihres Vaters. Willie Loman Dudley, so sein Name, war nämlich weit herumgekommen und hatte auf seinen Reisen so manche Dame beglückt. Das Ergebnis dieser Affären war stets ein weiterer Dudley, von denen einer dem anderen unähnlicher kaum sein konnte. Während Snot Dudley ein kleiner, schmächtiger Hänfling war, könnte allein das Auftreten des Riesen Big Dick Dudley, entstanden durch bei einem Holland-Trip des Vaters, kaum imposanter gewesen sein. Aber die verrücktesten Dudleys hatte die ECW noch gar nicht zu sehen bekommen…
Ein Dudley geht, vier weitere rücken nach
Raven zeigte sich derweil wenig begeistert über die Verstärkung, die Richards ihm präsentierte. Die Dudleys waren nur schwer zu kontrollieren und schon bald verlor der Anführer des Nests die Nerven mit ihnen und verwies sie seiner Gruppierung. Gleichzeitig bekamen es die Familie bald mit einem anderen großen Team, den Pitbulls, zu tun, die erste Risse in die Familiebande trieben: Während eines Matches verletzten sie das Nesthäkchen Snot Dudley und beendeten damit dessen ECW Karriere.
Doch Familienvater Dudley wäre nicht zu seinem zweifelhaftem Ruf gekommen, hätten seine Reisen nicht noch weitere Sprosse getrieben. Schon bald gesellte sich Dances With Dudley zu seinen Brüder, ein Indianer, der lediglich der spanischen Sprache und des Liedes „Ten Little Indians“ mächtig war. Er war das Ergebnis eines Besuchs von Papa Dudley im Indianer Reservat in Oklahoma, wo dieser, wie Dudley Dudley es ausdrückte, „poked a hontas.“ Mit Sign Guy Dudley, dem sich nur Schilder verständigendem Ergebnis eines Psychiatrie-Aufenthalts seines Vaters und Chubby Dudley, der stets Unmengen an Essen mit sich trug, tauchten nur wenig später auch die nächsten Dudleys auf.
D-Von sucht die Familie heim
Auffälliger als diese zwei war jedoch Buh Buh Ray Dudley. Auch er rückte gemeinsam mit Sign Guy und Chubby nach und trieb vor allem die Familienoberhäupter Big Dick und Dudley Dudley durch sein ständiges Stottern regelmäßig zur Weißglut. Die Fans jedoch amüsierten sich bestens über Buh Buh und animierten diesen deshalb stets mit „What´s your name?“-Chants dazu das Wort zu ergreifen.
Während die Dudley so langsam zu einem reinen Comedyact verkamen, sollte ihre Rache an den Pitbulls mehr und mehr in den Hintergrund rücken. Stattdessen bekamen sie nun vorrangig mit Jobber-Teams wie der Bad Crew zu tun. Erst das Auftauchen eines weiteren Dudleys sollte daran grundlegend etwas ändern. Nachdem einem Match der Dudleys bei Massacre on Queens Boulevard debütierte mit D-Von Dudley auch der einzige Dudley afroamerikanischer Abstammung und machte sich sogleich über Dances with Dudley her, um seine Brüder anschließend zu einem ernsthafterem Verhalten anzustacheln. Doch auch wenn Buh Buh Ray und D-Von sich nun tatsächlich noch einmal den Pitbulls annahmen, sollten die eigentlichen Konfliktherde fortan innerhalb der Familie liegen.