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Beinahe seine gesamte Karriere hindurch war George "The Animal" Steele mit seinem furchteinflößendem Äußeren und seiner unberechenbaren Art die Personifikation der Monster-Bösewichts. Erst als er mit fast 50 Jahren längst im Spätherbst seiner Karriere angekommen war, bekam er von der WWF einen Lauf als Publikumsliebling - und diese Phase wurde ironischerweise die, für die er letztlich am meisten in Erinnerung blieb. Im Speziellen gilt das für seine größte Fehde dieser Zeit - gegen den Macho Man Randy Savage.
Steele und Savage begegneten sich zum ersten Mal in einer im Dezember 1985 aufgezeichneten Ausgabe von Championship Wrestling. Und schon dort deutete sich an, welches Problem die beiden miteinander haben würden: Steele offenbarte eine sichtbare Faszination für Savages Valet und Freundin Elizabeth - was Ärger im Verzug bedeutete, denn Savages oberstes Erkennungsmerkmal war die rasende Eifersucht, mit der er jedem begegnete, der Elizabeth zu nahe kam. Weil Steele sich davon zu sehr von Elizabeth ablenken ließ, verlor er auch das Match, als er von Savages Double Axe Handle getroffen wurde. Nach dem Match warf Savage Elizabeth unsanft über seine Schulter, um sie schnellstmöglich außer Reichweite seines Gegners zu bringen.
Unter falschem Einfluss
In den Wochen nach dem Match wurde mehr und mehr ersichtlich, dass Steele sich für Elizabeth zu interessieren begann - eine Konstellation, die die Kommentatoren an die Geschichte von King Kong und Ann Darrow erinnerte. In Worten konnte er das nicht ausdrücken, denn Steele gab nur unerkenntliche Laute von sich, aber sein Manager Captain Lou Albano ließ im Namen seines Schützlings wissen, dass Elizabeth eine sehr nette Person wäre, die nur leider unter falschem Einfluss stehen würde. Und Steele selbst überreichte Elizabeth mehrmals Blumen, während Savage in den Ring stieg, die Savage aber jedes Mal zertrampelte, als er davon mitbekam. Dabei war offensichtlich, dass Steele nicht direkt Elizabeths Typ war, aber Savage machte schon wütend genug, dass Elizabeth ihren Verehrer nicht deutlich genug abwies, um seine Gefühle nicht zu verletzen.
Der Ärger führte zur Ansetzung eines Matches zwisch Steele und Savage bei Wrestlemania II, bei dem Savage seinen Intercontinental Title aufs Spiel setzen musste. Savage schaffte es nicht, seinen animalischen Kontrahenten unter Kontrolle zu bringen, Steele befreite sich sogar aus Savages Finisher, dem Flying Elbow. Erst mit einem unfairen Cover mit beiden Beinen auf dem Seil schaffte es Savage, seinen Herausforderer in die Knie zu zwingen.
Es folgte noch eine weitere Reihe von Matches, die regelmäßig außer Kontrolle gerieten und meist mit einer Disqualifikation für Steele endeten, weil der als Reaktion auf Savages Aggressivität die Grenzen der Regelgerechtigkeit überschritt. Diese Fehde erwies sich aufgrund durchgehend positiver Fanreaktionen als erstaunlich langlebig und überdauerte das ganze Jahr 1986, wobei es parallel zu Savages Auseinandersetzungen um den Intercontinental Title mit Tito Santana und Ricky Steamboat lief.
Ein heißer Samstagabend-Endspurt
Der Höhepunkt der Steele-Savage-Auseinandersetzung sollte sogar erst 1987 folgen, als der Endspurt der Fehde in den quotenträchtigen Saturday Night Main Event Specials auf NBC ausgetragen wurde. Das erste Aufeinandertreffen gab es im Januar und diente auch dazu, Savages Fehde mit Steamboat voranzutreiben. Der stürmte nämlich während des Matches zum Ring um Rache für eine Attacke Savages zu üben, der ihm dem Ringgong gegen die Kehle geschlagen hatte. Mit einem Schlag mit just diesem Ringgong feierte Savage einen unfairen Sieg gegen Steele und wollte hinterher dieselbe Attacke wie gegen Steamboat zeigen, bis ebenjener Steele rettete.
Beim nächsten SNME-Match stand dann nicht nur der Titel, sondern auch Elizabeths Managerdienste auf dem Spiel: Elizabeth verfolgte das Schauspiel von einem Stuhl am Ring aus, worauf Savage sie schnell unsanft in den Backstage-Bereich zerren wollte. Steamboat hielt seinen Rivalen dabei allerdings auf. Elizabeths Stuhl brachte Savage dann aber gegen Steele zur Anwendung, so dass sein Gegner ausgezählt wurde und er verhindern konnte, dass Elizabeth zu ihm überlaufen musste. Rache für seine unfairen Niederlagen verschaffte sich Steele bei Wrestlemania III, als er Savage bei dessen Titelverteidigung gegen Steamboat mit einem Schubser davon abhalten konnte, mit dem Ringgong auf seinen Widersacher zu springen. Steamboat konnte Savage darauf pinnen und ihm den Intercontinental Title abnehmen.
Beim nächsten Saturday Night’s Main Event sollte die Fehde zwischen Steele und Savage dann ein für allemal beigelegt werden. Es wurde ein Lumberjack Match angesetzt, dass als letzte Aufeinandertreffen der beiden beworben wurde. Wie bei der Matchart üblich endete die Sache im allgemeinen Chaos, bei dem Heel- und Face-Lumberjacks aufeinander einprügelten. Unbemerkt vom Rest seiner Kollegen wurde dann aber Dangerous Danny Davis zum Zünglein an der Waage, als er Steele hinterrücks mit dem Ringgong niederschlagen. Savage konnte Steele dann pinnen und sich seines Nemesis’ damit entledigen - wenn auch wieder nur auf nicht ganz feine Art.