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Das im Wrestling immer wieder reale kontroverse politische Ereignisse auf Storylines und Charaktere übertragen werden ist allgemein bekannt. Ebenso, dass manche Mainstream-Liga dabei im Kampf um die Einschaltquoten auch mal die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet. Umso seltener sind solche Fehltritte dafür im Bereich der Indy-Promotions, wo allein auf Grund der mangelnden medialen Präsenz ohnehin die Gimmickquote der Athleten auf Minimalniveau gehalten wird. Doch auch hier gibt es einige Ausnahmen: Eine von diesen brachte die XPW hervor, bei der ein Clown Anfang des Jahrtausends für einen kleinen Skandal sorgte.
Der Name dieses Mannes war Pogo The Clown und allein diese Bezeichnung war schon ein moralischer Drahtseilakt. Denn sie war gleichzeitig der Spitzname des US-Serienkillers John Wayne Gacy, welcher in den 70er-Jahren in 33 Fällen mit einem Clownskostüm Jugendliche angelockt und ermordet sowie in einem Fall sogar ein kleines Kind vergewaltigt hatte. Und als wäre es damit nicht genug betitelte man den Finisher dieses Wrestlers auch noch als Buried in the Basement – eben genau jenem Ort, in dem Gacy seine Opfer versteckt hielt.
Der Clown als Icon Killer?
Trotz oder vielleicht auch grade wegen seines kontroversen Charakters konnte Pogo bei Xtreme Pro Wrestling früh einige Erfolge verbuchen und schon bald Siege über etablierte Größen wie John Kronus, Big Dick Dudley oder Axl Rotten für sich verbuchen. Dennoch blieb er den großen Konflikten der Promotion immer fern. Das sollte sich erst 2002 beim jährlich abgehaltenen Hostile Takeover ändern, als sich dem Clown mit den pädophilen Tendenzen der zurückkehrende Sandman in den Weg stellte.
Nach einem intensiven Kampf sollte ihr erstes Match keinen Sieger finden, weshalb sich die beiden in kommenden Wochen immer wieder gegenseitig attackierten. Wie es sich für die XPW gehört, blieb auch der Einsatz von Waffen – vornehmlich einer Grabschaufel im Falle Pogos und dem allbekannten Singapore Cane des Sandmans – nicht lange aus. Gemessen daran führte das zweite Aufeinandertreffen der beiden jedoch zu einem überraschend eindeutigen Ergebnis: Schon im Opener von XPW Freefall konnte Pogo The Clown den fünffachen ECW World Champion klar besiegen. Grund genug für ihn, sich von nun auch zusätzlich als "Icon Killer" zu betiteln.
Von der Familie verraten
Und tatsächlich schien es plötzlich als ob Pogo mit dieser Einschätzung gar nicht falsch liegen würde: Für die nächste große Show der XPW, dementsprechend auch Exit Sandman genannt, kündigte die Hardcore-Ikone ihren Rücktritt an. Natürlich ging auch diese Abschiedszeremonie, zu der unter anderem auch die Familie des Sandman erschienen war, nicht ohne eine Unterbrechung durch Pogo über die Bühne. Doch als sich der Sandman seinen Rivalen vorknüpfen wollte, wurde er plötzlich von seiner eigenen Tochter Kelly mit einem Tiefschlag niedergestreckt. Kelly warf ihrem Vater vor, ihren Bruder Tyler immer bevorzugt und auch deshalb einst ihn und nicht sie in den berühmten ECW-Angle mit Raven involviert zu haben. Gemeinsam mit seinem Erzfeind Pogo dem Clown ließ Kelly daraufhin den Sandman zurück, während dieser Pogo nunmehr den Krieg erklärte.
Bei der letzte Show des Jahres sollte es zum entscheidenden Aufeinandertreffen der beiden Feinde kommen und tatsächlich konnte der Sandman Pogo nunmehr an den Rande einer Niederlage bringen. Doch grade als er den Sieg sicher zu haben schien, wurde er erneut von einem Familienmitglied niedergeschlagen: Seiner Ehefrau Lori Fullington. Mit Hilfe der Dame, die sich schon in der Fehde des Sandmans mit Raven gegen ihren Ehemann gestellt hatte, konnte Pogo The Clown auch dieses finale Aufeinandertreffen und damit die Fehde für sich entscheiden.
Dieses Match sollte der letzte Auftritt des Sandmans für die XPW sein. Erst 2008, zur großen Cold Day in Hell-Reunion, kehrte er in die Promotion zurück. Hier erhielt er endlich die Gelegenheit sich Pogo noch einmal vorzunehmen und bekam so mit einem einstigen Beatdown sechs Jahre später doch noch seine Rache an dem Clown.