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Kurt Angle hatte Anfang 2010 eine beruflich wie privat schwere Zeit zu durchstehen. Beruflich musste er verkraften, dass er wegen einer Niederlage gegen AJ Styles ein ganzes Jahr lang nicht um den TNA World Title antreten durfte. Privat hatte er immer noch den hässlichen und öffentlichen Rosenkrieg mit seiner Ex-Freundin Trenesha Biggers alias Rhaka Khan zu verdauen, in dessen Zuge er wegen Stalking-Vorwürfen sogar verhaftet wurde. Da tat dem olympischen Helden jeder Zuspruch gut. Und den fand der überzeugte Patriot bei einem Termin mit US-Soldaten. Einer überreichte Angle dabei als Zeichen seiner Wertschätzung ein Dogtag, eine militärische Erkennungsmarke mit der Inschrift „Krieger“, die Angle fortan in seinen Matches trug. Umso erboster war er allerdings, als ein Gegner mit dieser Marke Schindluder trieb.
Es geschah bei Against All Odds, Angle nahm an dem sogenannten Eight Card Stud Tournament teil, bei dem es für ihn um die Möglichkeit, sich doch eine World-Title-Gelegenheit zu verdienen. Sein Gegner im Viertelfinale war der TNA-Neuling Mr. Anderson - ein Mann, dem Respekt vor persönlichen Befindlichkeiten stets fremd war. Und so nutzte Anderson neben allerhand anderer unfairer Taktiken wie Tiefschlägen und Spuckattacken schließlich das Dogtag, um Angle eine blutende Wunde zuzufügen, die dazu beitrug, dass Anderson das Match für sich entschied.
Das wollte Angle nicht auf sich beruhen lassen: Er schilderte beim nächsten Impact die Bedeutung, die die Marke für ihn hatte - und was Anderson aus seiner Sicht getan hatte, indem er sie zweckentfremdet hatte: Er hatte nicht nur Angle beleidigt, sondern auch die US-Soldaten. Er habe nicht nur auf die Marke gespuckt, sondern auch auf sein Land - und er würde ihn dafür bestrafen. Anderson machte sich über die emotionalen Worte aber nur lustig. Es entbrannte eine Prügelei, in der Anderson mit einem Tiefschlag die Oberhand behielt und dann über dem am Boden liegenden Angle erklärte, dass TNA ab sofort für Total Nonstop Anderson stehen würde.
Anderson spottet - und bekommt die Quittung
In der Woche darauf trat Anderson gegen Rob Terry um den Global Title der Liga an, nutzte aber die Zeit davor, um sich noch einmal über Angle und sein Dogtag lustig zu machen. Ein Fehler: Angle tauchte mit einem Stuhl hinter ihm auf, schlug ihn nieder - und ermöglichte Terry so eine spielend leichte Titelverteidigung.
Anderson ließ sich davon nicht abhalten, weiter seine Späßchen auf Angles Kosten zu machen. In der Woche darauf legte er eine Angle-Parodie hin, bei der er anstelle des Dogtags ein Backblech am Band trug, auf dem das Wort „Verlierer“ geschrieben war - und dann erklärte, wie er sich bei allen möglichen Gelegenheiten den Hals brechen würde. Angle hörte sich das nicht lange an und ging auf Anderson los. Der aber überraschte Angle, indem er ihm Bier in die Augen schüttete und ihn dann zur Verhöhnung den Angle Slam verpasste. Anschließend stahl er Angle seinen Dogtag und legte ihn sich selbst um den Hals.
Beim nächsten Impact kam Angle in Begleitung einer Reihe von Soldaten zum Ring, um noch einmal deren Bedeutung für das Land zu verdeutlichen - und anzukündigen, dass er Leute wie Anderson bestrafen würde, die den nötigen Respekt dafür vermissen ließen. Anderson machte sich nichts daraus und beleidigte die Soldaten hinter den Kulissen als dumme High-School-Abbrecher - was sich Angle nicht lange anhörte. Er ging zu Anderson, prügelte sich mit ihm in den Ringbereich, wo die Soldaten dafür sorgten, dass Anderson nicht fliehen konnte. Die Soldaten prügelten dann auch ein wenig auf Anderson ein und hoben Angle dann auf ihre Schultern.
Es ist geil, ein Arschloch zu sein
Anderson aber schlug zurück. Nach einem Tag Team Match mit D’Angelo Dinero und Desmond Wolfe in der Woche darauf ging er wieder auf Angle los - und schnitt ihn wieder mit dem Dogtag blutig. Er rieb dann auch sein Mikrofon mehrfach in die Wunde und erklärte, dass das nur ein Vorgeschmack auf Destination X wäre - wo Angle und Anderson dann in einem Grudge Match aufeinandertreffen sollten. Vor diesem Match heizte Angle die Atmosphäre noch einmal an, indem er ein Foto Andersons verbrannte.
In dem Match wollte Anderson erneut das Dogtag gegen Angle einsetzen, diesmal jedoch blockte Angle den Versuch ab, nahm ihm die Waffe ab und schlitzte Anderson selbst damit auf. Mit dem Ankle Lock brachte er ihn darauf zur Aufgabe. Anderson ließ das aber nicht auf sich sitzen: Er erklärte, dass der unfaire Sieg Angles beweisen würde, dass er nicht der amerikanische Held wäre, der er vorgäbe zu sein. Und die Sache wäre auch noch nicht erledigt. Angle würde noch lange an den Namen „Anderson“ denken, den dieser dann auch immer wieder wiederholte.
Auch die Liga erkannte, dass die Rivalität weitergehen musste und setzte für Lockdown ein Steel Cage Match zwischen den beiden an. Angle wandte sich dann auch beim nächsten Imapct von einem solchen Konstrukt aus an die Fans und erklärte, dass er im Match gegen Anderson die Kontrolle verloren hätte, weil der ihn beleidigt und angespuckt hätte. Diesmal aber solle es so sein: Keine Regeln, keine Kontrolle, kein gar nichts - und wer am Ende noch geradeaus stehend den Käfig verlassen könne, würde der Sieger sein. Er meinte, dass er es sein würde - bedeckt mit Andersons Blut. Anderson antwortete, dass Angles Moralvorstellungen ein Hindernis für ihn wären. Ja, Angle wäre ein besseres Vorbild und ein besserer Mensch als er. Aber die netten Jungs wären in dieser Welt nicht die Gewinner - und er würde Gott danken, dass er ein Arschloch wäre.
Ein blutiger Showdown
Einen Vorgeschmack auf Lockdown gab es beim nächsten Impact, als Anderson und Angle in einem Leitermatch aufeinandertrafen. Auf dem Spiel stand darin der Schlüssel zum Käfig, mit dem man dann bei Lockdown die Tür öffnen könnte. Anderson holt sich den Schlüssel, indem er Angle mit dem Dogtag würgte, bis der das Bewusstsein verlor und Anderson das Objekt der Begierde unbehelligt abhängen konnte.
Anderson versuchte dann bei Lockdown auch direkt die Tür zu öffnen, wurde aber von Angle daran gehindert. Anderson kam so leicht nicht davon, er musste sich einem brutalen, blutigen und hochklassigen Fight stellen. Angle ging darin sogar noch weiter: Als er Anderson den Schlüssel endgültig abnahm, warf er ihn über den Käfigrand nach draußen, um Anderson nach Lust und Laune weiter verprügeln zu können. Als Höhepunkt verpasste er ihm einen Moonsault vom obersten Käfigrand aus. Danach öffnete er dann doch die Tür - er hatte den Wurf des Schlüssels offenbar nur vorgetäuscht. Als ihm der blutverschmierte Anderson dann aber mit letzter Kraft zwei Mittelfinger entgegenstreckte, entschied sich Angle doch noch um und wollte seinem Gegner noch mehr mitgeben.
Anderson überraschte Angle dann mit dem Mic Check und wollte aus dem Käfig kriechen - wurde dann aber mit dem Ankle Lock wieder nach innen gezogen. Anderson wurde seinen Gegner noch einmal los und versuchte wieder zu entkommen. Diesmal hielt ihn Angle mit dem Dogtag auf - und würgte nun Anderson damit bis zur Bewusstlosigkeit. Angle spuckte dann noch einmal auf Anderson, verpasste ihm einen Tritt in die Weichteile und schritt dann über den geschlagenen Anderson aus dem Käfig. Voller Genugtuung hatte Angle diesen Krieg für sich entschieden.