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Der American Dragon Bryan Danielson gewann den Ring Of Honor World Title am 17. September 2005 von James Gibson. Und in den darauffolgenden zwölf Monaten behielt er ihn in Matches gegen jeden Herausforderer, den die Liga zu bieten hatte: Austin Aries, Steve Corino, Roderick Strong, Chris Sabin, Rocky Romero, Naomichi Marufuji, Chris Hero, AJ Styles, Xavier, Jimmy Rave, Alex Shelley, Colt Cabana, Jimmy Yang, Delirious, Homicide, Jimmy Jacobs, BJ Whitmer, Sonjay Dutt, Nigel McGuinness, Jack Evans, Samoa Joe. Der Dragon verteidigte den Gürtel gegen jeden, der in der Liga Rang und Namen hatte, teils mehrfach, 364 Tage lang. Doch einen Tag vor dem einjährigen Jubiläum als World Champion musste sich der Dragon seiner bis dahin größten Herausforderung stellen. Einer Herausforderung, bei der nicht wenige Fans glaubten, dass Danielson sie nicht überstehen würde. Sein Gegner war ein japanischer Gaststar, der die Liga im Sturm erobert hatte - und sein höchst erfolgreiches ROH-Intermezzo krönen wollte: KENTA.
Das Junior Heavyweight aus der NOAH-Liga hatte sein ROH-Debüt bei Final Battle 2005 gefeiert und dabei seinen GHC Junior Heavyweight Title gegen Low Ki verteidigt - am selben Abend, als Danielson KENTAs NOAH-Weggefährten Marufuji bezwang. Im darauffolgenden Jahr kam KENTA dann öfters in die USA und beeindruckte das Publikum stets aufs Neue mit teils sensationellen Leistungen. Und er gewann dabei fast jedes Match, das er bei ROH bestritt - und das schloss auch Begegnungen mit Danielson ein.
Die erste davon gab es bei einer Show im März 2006 in New York City, die später den passenden Namen „Best in the World“ verpasst bekam. Das war zum einen Danielsons Selbstbezeichnung, zweitens konnte man es auch als Motto für den Main nehmen, in dem sich Danielson und Samoa Joe - der vorherige Langzeitchampion von ROH - gegen das NOAH-Duo KENTA und Marufuji zusammentaten. Am Ende eines langen und hochklassigen Matches war es KENTA, der seinen großen Moment hatte. Mit einem Adrenalinkick überstand er Danielsons berüchtigte MMA-Ellbogenstöße und nahm Danielson in den Go To Sleep, mit dem er den ROH World Champion klar und deutlich pinnte.
Ein zweiter Pinfall
KENTA war wohlbewusst, was dieser Sieg bedeutet hatte: Er griff sich danach als Provokation Danielsons Titelgürtel. Und als ihm der benimmbewusste Joe wütend klarmachen wollte, dass das nicht in Ordnung wäre und er weder ihn noch Danielson in einem Einzelmatch besiegen könnte, flunkerte KENTA, er würde nicht verstehen, weil er kein Englisch spreche. Er kündigte den Fans in New York dann an, dass er bald zurück sein würde.
Und das war er drei Monate später: Und wieder waren Danielson und Joe seine Gegner - diesmal in einem Three Way Match, das zu den besten seiner Art gezählt werden durfte. Es ging nicht um den Titel, aber es gelang KENTA noch einmal zu unterstreichen, dass er ein Match um selbigen verdient hatte. Erneut pinnte er den American Dragon mit dem Go To Sleep - und forderte darauf Danielson zu einem World Title Match heraus.
Gegen alle Vorzeichen
Dieses Match sollte es natürlich dann auch geben - wiederum in New York, als Main Event von Glory by Honor V. Die Vorzeichen standen ungünstig für Danielson: Nicht nur wegen den zwei klaren Pinfall-Niederlagen gegen KENTA: Danielson ging auch mit einer schmerzhaften, eigentlich operationsbedürftigen Schulterverletzung in das Match - und ermüdet von mehreren 60-Minuten-Matches in den Wochen vorher. Der Dragon aber erklärte zu Beginn der Show, dass Schmerzen temporär wären, Stolz allerdings ewig. Er erklärte, dass er vor den Augen des großen Bruno Sammartino, der bei der Show zu Gast war, sein Vermächtnis mit einem Sieg gegen KENTA festigen würde.
Es war eine knochenharte Aufgabe, zumal Danielson durch seine Schulterprobleme noch anfälliger wurde für KENTAs gefährlichste Waffe: seine ultraharten Kicks. Und die platzierte der Japaner auch immer wieder an der verletzten Stelle und dominierte damit weite Teile des Matches. Danielson allerdings war gewillt alles zu geben, um auch das zu überstehen. An einer Stelle beförderte er KENTA mit einem Baseball Slide in die Fans und sprang mit einem Springboard Dive hinter. Trotzdem brachte KENTA erneut den Go To Sleep durch - doch Danielson wendete diesmal die fast sicher geglaubte Niederlage ab, indem er das Bein aufs Seil bekam.
KENTA setzte mit weiteren Kick-Attacken gegen die Schulter nach und versuchte den Go To Sleep ein zweites Mal, diesmal aber konterte Danielson mit einem Crucifix. KENTA befreite sich aus dem Cover, aber Danielson hielt KENTA weiter im Griff und verpasste ihm die Ellbogenstöße. Wieder allerdings kämpfte sich KENTA nach oben, nur um von Danielson in die Cattle Mutilation genommen zu werden. KENTA drehte die Aktion aber in ein Cover, aus dem sich Danielson befreite, KENTA noch immer festhielt und einen Tiger Suplex zeigte. KENTA befreite sich aus dem Cover, nur um direkt wieder in die Cattle Mutilation gedreht zu werden. Als KENTA nicht aufgab, setzte es noch einmal die Ellbogenstöße, ehe Danielson KENTA noch einmal in die Cattle Mutilation drehte. Das war zu viel für KENTA: Der Dragon hatte gesiegt und seine bis dahin größte Herausforderung überstanden - in einem seiner größten Matches.