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Den Fans der WWE bot sich im ersten Jahresabschnitt 2010 ein ziemlich ungewohntes Bild: Edge, langjähriger Top-Heel der Liga, hatte plötzlich die Fans hinter sich. Weil Partner Chris Jericho dem Rated-R Superstar nach einer Verletzung in den Rücken fiel, wurde Edge auf seinem Rachefeldzug gegen den kanadischen Landsmann zum Publikumsliebling. Und als solcher wurde er dann auch unter freundlichen Fanreaktionen im Draft von SmackDown zu RAW geschickt. Die wurden allerdings weit weniger freundlich, als sich zeigte, dass Edge nicht aus seiner Haut konnte.
Sein Hang zu überraschenden und Aufsehen erregenden Attacken aus dem Hinterhalt war noch da - und Opfer sollte am ersten Abend Edges bei RAW ein Mann, der sich eben erst zum Fanfavoriten gemausert hatte: Randy Orton. Der war in einem Triple Threat Match gegen Batista und Sheamus drauf und dran, Top-Herausforderer auf den WWE Title zu werden, da griff sein einstiger Tag Team Partner Edge ein - und verpasste ihm einen, der an Ortons Stelle Batista zum Sieger des Matches machte. Der Ultimate Opportunist hatte mal wieder zugeschlagen.
Stress bei RAW und SmackDown
Trotzdem trat Edge beim darauffolgenden SmackDown vor das Publikum, als ob nicht gewesen wäre und machte in seiner Abschiedsrede auf gut Freund mit den Fans. Dieses Schauspiel unterbrach ein weiterer ehemaliger Partner Edges: Christian. Der selbst zu SmackDown gewechselte Gimmick-Bruder Edges - wovon aber nun keine Rede mehr war - befand, dass Edge verlogen wäre, die Fans ihm egal wären und er sie nur benutzt hätte - so wie er auch ihn früher nur benutzt hätte. Nachdem sich Edge anfangs auch bei Christian anbiedern wollte, ließ er auf die Anwürfe alsbald die Maske fallen und meinte: Er bekannte, nur mit den Fans gespielt zu haben. Er war geblieben, wer er sei. Christian forderte Edge dann auch zu einem Match heraus - was Edge ablehnte, um Christian dann von hinten zu attackieren. Christian entging aber dem Spear, Edge dann aber auch dem Killswitch. Christian schickte seinem scheidenden Bruder noch ein paar unfreundliche Worte und den Goodbye-Song hinterher.
Beim nächsten RAW musste sich Edge nicht mehr mit Christian befassen, wohl aber mit Orton. Edge ging gewissermaßen in Vorwärtsverteidigung und bat Orton in seine Interviewshow The Cutting Edge - wo Orton erst einmal den zu Edge gestoßenen Gastmoderator Wayne Brady mit einem RKO versorgte. Er versuchte ihm darin klarzumachen, dass seine Attacke nicht persönlich gemeint gewesen sei. Er wäre sauer über den Draft zu RAW gewesen, weil er bei SmackDown kurz vor dem Gewinn des World Titles gestanden hätte und nun von vorne anfangen müsste - und es sei für ihn schlicht opportun gewesen, mit dem Spear gegen Orton in der neuen Heimat auf sich aufmerksam zu machen. Edge wollte Orton mit seinen Worten einlullen und gar dazu animieren, das Team Rated-RKO wiederaufleben zu lassen - was Orton aber mit eisigem Schweigen quittierte.
Das war Edge unbehaglich - und verärgerte ihn. Edge meinte säuerlich, dass Orton egoistisch wäre und wunderte sich, warum die Fans das auch noch gut finden würde. Er hätte in den Monaten zuvor alles getan, um sich bei ihnen anzubiedern und es hätte nicht funktioniert - eine Anspielung auf den tatsächlich nicht ideal angenommenen Faceturn -, während sie Orton bejubeln würde, obwohl der nur an sich selbst denken würde. Orton schwieg weiter, so dass Edge zunehmend verzweifelt versuchte, ihm ein Wort über die Lippen zu bringen. Orton setzte stattdessen zum RKO an, den Edge aber abwehrte, um ihn dann aber doch abzukriegen, als er einen weiteren Spear versuchte.
Alte Bekannte
Edge sah ein, dass er den Ärger mit Orton nicht aus der Welt schaffen konnte, indem er sich bei ihm anbiederte - also probierte er es mit anderen Mitteln. Beim nächsten RAW überraschte er Orton und die Fans mit der Ankündigung, dass er bei der WWE darauf hingewirkt hätte, den Gastmoderatoren von RAW Kompetenzen zu entziehen und wieder einen durchsetzungsfähigen General Manager zu ernennen. Jemanden mit Erfahrung und erwiesener Kompetenz auf der Position: Vickie Guerrero, seine alte Gefährtin.
Obwohl die Storyline-Ehe der beiden nicht gut geendet war, war Vickie bereit, noch einmal Edges Erfüllungsgehilfin zu spielen und steckte Orton in ein Handicap Match gegen Edge und Ortons früherem Legacy-Schützling Ted DiBiase. Das endete aber anders als geplant: Orton siegte mit einem RKO gegen DiBiase und näherte sich danach bedrohlich der am Ring sitzenden Vickie. In Panik vor der unberechenbaren Viper schrie Vickie, dass sie kündigen würde und lief davon - ehe auch Edge noch den RKO abbekam.
Obwohl Vickie ihre Panikreaktion rasch bereute, war ihr schneller Rücktritt nicht mehr zu revidieren und Edge musste sich fortan ohne die bewährte Hilfestellung mit Orton auseinandersetzen. In der nächsten Show konnte Edge trotzdem noch einmal Ortons Gegner bestimmen - Orton im Gegenzug aber auch seinen: es galt das Pick-your-Poison-Konzept. Edge kam als erstes zum Ring - und es ertönte die Musik von Christian. Edges Langzeit-Partner bekam also doch noch sein ersehntes Match. In einem langen, zermürbenden Duell rang Edge Christian mit Mühe nieder - um dann von einer Ansage Ortons überrascht zu werden Der erklärte, dass der Sieg gegen Christian schön und gut wäre, aber dass dieser nicht der von ihm bestimmte Gegner gewesen wäre - sondern auf eigen Faust unterwegs gewesen wäre. Mit einem Grinsen präsentierte Orton den Mann, den er tatsächlich erkoren hatte: den Undertaker.
Der Blick aufs WWE-Gold
Der ausgelaugte Edge drückte sich jedoch vor dem Duell gegen seinen alten Erzrivalen, indem er sich absichtlich auszählen ließ. Christian allerdings warf den flüchtigen Edge danach noch zum Taker in den Ring: Es gab einen Chokeslam für den Rated-R Superstar. Der steckte später als Antwort Orton in den Ring mit World Champion Jack Swagger. Der ungeduldige Edge griff schließlich selbst in das Match ein und sorgte so für einen DQ-Sieg Ortons - aber streckte ihn am Ende erfolgreich mit dem Spear nieder.
Bei Over The Limit kam es dann zum Duell zwischen Edge und Orton - das jedoch unzufriedenstellend endete. Orton verletzte sich bei der Vorbereitung des RKOs an der Schulter und es gab schließlich ein Double Count Out - geklärt war nichts. Für den nächsten Pay Per View Fatal 4-Way wandten sich sowohl Orton als auch Edge einem größeren Ziel zu: dem Kampf um den WWE Title. Beide qualifizierten sich beim kommenden RAW für das Four Way Match um John Cenas Gürtel - Orton mit einem kampflosen Erfolg über den kündigenden Batista, Edge mit einem Triumph über Chris Jericho und John Cena.
Orton und Edge gerieten beim RAW darauf dann wieder aneinander und wieder steckte Edge den RKO ein - doch er rächte sich, indem er Orton backstage attackierte und eine Tür gegen Ortons verletzte Schulter stieß. Bret Hart, der neue General Manager, ließ Edge beim nächsten RAW die Konsequenzen für die Attacken tragen. Er verdonnerte Edge zu einem Aufeinandertreffen mit Orton, für das die Fans die Matchklausel bestimmen konnten. Ihre Wahl - auf die Bret auch deutlich hinarbeitete - war ein Match, in dem Edge sich einen Arm an den Rücken binden lassen musste. So herrschte Waffengleichheit mit der angeschlagenen Viper. Edge machte bei der Sache aber nicht mit. Er löste die Schlinge nach einiger Zeit - und wurde dafür disqualifiziert. Anschließend attackierte Edge Orton mit einem Stuhl.
Orton steigt auf
In der Woche darauf gab es ein Tag Team Match zwischen Orton und Cena sowie Edge und dem vierten Matchteilnehmer Sheamus - das ergebnislos endete, als die ins Rampenlicht drängende Nexus-Gruppierung zum Ring kam, für Chaos sorgte und Bret Hart attackierte. Die Nexus-Rookies überschatteten auch das Titelmatch bei Fatal 4-Way. Ihr Eingriff verhalf Sheamus zum Sieg und zum Titelgewinn - Edge und Orton guckten gleichsam in die Röhre.
Orton verlangte beim nächsten RAW ein Titelmatch gegen Sheamus, worauf er allerdings von The Miz unterbrochen wurde, der fand, dass stattdessen seine Zeit gekommen wäre - ehe sich dann auch noch Edge anschlich und Orton den Spear verpasste. Letztlich sollten weder Orton noch Edge das nächste Titelmatch bekommen, dafür nahmen beide beim nächsten Pay Per View Money In The Bank am gleichnamigen Match teil. Es gab davor das übliche Vorgeplänkel mit diversen Tag Team Matches der Beteiligten - und schließlich auch ein weiteres Einzelduell zwischen Orton und Edge. Edge gewann es mit Hilfe des eingreifenden Jericho - der anschließend Edge den Codebreaker verpasste und von Orton den RKO einsteckte.
Sowohl Orton als auch Edge kamen bei MITB nicht ans Ziel, das Match gewann The Miz. Orton und Edge bekamen dann aber beim nächsten RAW die Chance, nächster Top-Herausforderer für Champion Sheamus zu werden. In einem Triple Threat Match mit Chris Jericho triumphierte Orton mit dem RKO. Orton stieg damit ins Titelrennen auf - während Edge sich in die Fehde WWE gegen Nexus verstrickte. Die Rivalität Orton - Edge verlief sich.