This text is hidden because it is only available in German language. Please click this line if you do not care and want to view it anyway.
13-maliger World Champion, Schwiegersohn des Firmenbosses, schon zu aktiven Zeiten der Wrestler mit dem größten Einfluss auf die Geschicke der Liga: So weit, wie es Triple H in der WWE nach oben gebracht hat, hätte zu Beginn seiner Karriere wohl nie jemand gedacht. Nicht zu reden davon, dass er es weiter nach oben gebracht hat, als es sich so einige gewünscht hätten. Fast vergessen und für viele seiner zahlreichen Kritiker und Neider auch ein wenig tröstlich ist, dass auch Triple H durch gewisse Niederungen musste, um sich den Kredit zu verdienen, an die Spitze zu gelangen. Es waren bisweilen auch recht dreckige Niederungen. Schuld daran ist Gimmick-Charakter der Neunziger, der heute vor allem als der Mann in Erinnerung ist, der den großen Triple H einst in den matschigen Boden eines Schweinestalls führte: Henry O. Godwinn.
Godwinn hatte den Charakter eines Schweinefarmers – anfangs ein roher Unsympath wandelte er sich in einer Auseinandersetzung mit der verhassten Million Dollar Corporation von Ted DiBiase (dem Älteren) zum Publikumsliebling. Und es war auch diese Auseinandersetzung, die ihn in Konflikt brachte mit dem jungen Triple H – damals noch bekannt unter dem vollen Namen Hunter Hearst Helmsley. Der adelige Snob aus Neuengland sah nämlich seine Kreise gestört, als er auf dem Weg zu einem Match den Spuren einer Auseinandersetzung Godwinns mit der Corporation ausgesetzt war: Godwinn hatte DiBiase mit einem Eimer Schweinefutter überschüttet, der Inhalt lag noch im Einmarschbereich verteilt, als Helmsley zum Ring kommen sollte. Helmsley fand das derart unerträglich, dass er sich weigerte, zum Ring zu kommen und das geplante Match ausließ.
Helmsley ärgerte sich nicht zum letzten Mal über Godwinn: Einige Wochen später schickte er bei einem Godwinn-Match einen Diener zum Ring, um den Pampeeimer von dort zu entfernen – um dem Risiko zu entgehen, bei seinem späteren Match wieder einen verschmutzten Ringbereich vorzufinden. Bei einer anderen Gelegenheit besprühte er Godwinn mit einem Duftwässerchen, als er ihm nach einem Kampf bei Superstars begegnete. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, attackierte er Godwinn schließlich bei einer RAW-Ausgabe und verpasste ihm den Pedigree auf den Hallenboden. Anschließend zog er sich keimabweisende Handschuhe über, nahm Godwinns Eimer und ergoss ihn über ihn selbst.
Flucht vor dem Pampenmann
Godwinn mochte sich das nun natürlich nicht mehr bieten lassen, es folgte ein Match beim RAW in der Woche darauf. Und Godwinn wusste einen Weg, es möglichst unangenehm für seinen Gegner zu gestalten. Godwinn übergoss sich nach einigen Minuten selbst mit dem Schweinefutter – was ihm als Landburschen nichts ausmachte, Helmsley aber schon. Er flüchtete vor Godwinn aus dem Ring – und rutschte dabei auf der Schweinepampe aus.
Noch in derselben Woche folgte eine weitere Begegnung, diesmal bei den Survivor Series in einem Eight Man Tag Team Elimination Match: Helmsley bildete mit Jerry Lawler, King Mabel und Isaac Yankem die „Royals“, Godwinn stand auf der Seite der vom Undertaker angeführten „Dark Side“. Der Taker dominierte das Match und eliminierte alle vier Gegner – beim Ausscheiden von Helmsley spielte aber auch Godwinn eine Rolle: Er hielt Helmsley mit dem Futtereimer von der Flucht vor dem Taker ab.
Beim nächsten In-Your-House-Pay-Per-View sollte die Feindschaft mit einem besonderen Showdown beendet warden: einem Arkansas Hog Pen Match, für das in der Halle eine Schweineverschlag aufgebaut wurde. Gewinnen sollte das Match derjenige, der seinen Gegner in diesen Verschlag werfen würde – eine für Helmsley nicht sehr verlockende Aussicht. Gastringrichter des Matches war WWE-Veteran Hillbilly Jim, eine Art Godwinn der achtziger Jahre. Helmsley gewann das Match, indem er Godwinn mit einem Backdrop in den Matsch warf. Als Hillbilly Jim Hunters Arm zum Sieg heben wollte, verwahrte sich der aber dagegen, von ihm angefasst zu werden. Es wurde sein Verhängnis: Wütend schubste Jim Helmsley in Godwinns Richtung, der packte ihn sich und warf ihm mit einem Gorilla Press Slam mit zu sich in den Schweinestall. Dessen Insassen liefen noch ein wenig um Helmsley herum, der beim Versuch sich aus dem Schlamm zu erheben, noch mehrmals ausrutschte und wieder hineinfiel.
- Triple H und Henry O. Godwinn sind hinter den Kulissen gute Freunde, Hunter vermittelte Godwinn (alias Mark Canterbury) elf Jahre später auch eine zwischenzeitliche Wiedereinstellung durch die WWE.