Die Harts in Lawlers Königreich

Jeder kennt die legendäre Fehde zwischen Bret Hart und Jerry Lawler in der WWF. Was aber die wenigsten wissen: Die Auseinandersetzung hatte auch einen Ableger. Ohne dass es im WWF-Fernsehen je erwähnt wurde, schlugen die beiden auch in Lawlers USWA ihre Schlachten - nur unter umgekehrten Vorzeichen. Lawler war in Memphis der unumstrittene Publikumsliebling, Hart der böse Eindringling aus dem Norden.

Ausgangspunkt für die USWA-Version der Fehde war derselbe wie in der WWF: Lawlers Attacke auf Bret beim King Of The Ring 1993. Nur eine Woche nach dieser Kriegserklärung passiert in Lawlers Heimatbasis etwas, was ihm unter diesen Vorzeichen gar nicht gefallen konnte. Ausgerechnet Brets jüngerer Bruder Owen gewann den wichtigsten Titel seiner Liga, indem er dem Voodoopriester Papa Shango den USWA Unified World Heavyweight Title abnahm.

Acht Piledriver für Owen

Umgehend forderte Lawler "The Rocket" heraus und eine Woche später musste sich dem King stellen. Owen gewann das Match durch Disqualifikation, musste aber hinterher sage und schreibe acht Piledriver einstecken. Da war es kein Wunder, dass Owen bei einem Rückmatch eine Woche später so geschwächt war, dass er den Titel dann doch an Lawler verlor.

Kurz darauf kündigte dann auch Bret sein Kommen nach Memphis an. Die USWA-Fans kamen noch vor dem SummerSlam in den Genuss des ersten Aufeinandertreffens zwischen Bret und Lawler - es endete in einer doppelten Disqualifikation. Zwei Wochen später taten sich Bret und Owen zusammen und begegneten Lawler und dem jungen Jeff Jarrett. Nachdem Lawler der Piledriver gegen Owen gelang, sahen die Lokalmatadoren wie die Sieger aus. Doch Bret schlug Lawler mit einem unerlaubten Gegenstand nieder, der ihm von Heel-Ringrichter Paul Neighbors gereicht wurde.

Kein Geld zurück dank Lawler-Sieg

Bret pinnte seinen Erzrivalen und brachte die Fans in Memphis dann richtig gegen sich auf, als er das Mikro ergriff. Er bezeichnete sich als wahren König des Wrestling - und Owen als seinen Prinz der Finsternis. Nachdem sich Lawler in einem Stretcher Match um Neighbors kümmerte, wurden für den nächsten Auftritt der Hart-Brüder in der USWA zwei Matches angesetzt: Owen forderte Jarrett um den Southern Title heraus, während Bret in einem Steel Cage Match auf Lawler traf. Dieser verkündete vollmundig, dass er allen anwesenden Fans sein Geld zurückgeben würde, wenn er Bret nicht besiegen würde.

Owen unterlag Jarrett und versuchte später in das Steel Cage Match einzugreifen - an seiner Seite ein anderer WWF-Import, der Hüne Giant Gonzalez. Während sich Jarrett um Owen kümmerte, konnte Gonzalez ins Geviert vordringen. Eine Clothesline, mit der er Lawler niederstrecken wollte, traf jedoch Bret und ermöglichte dem King den Sieg. Bret und Gonzalez gingen danach aber weiter auf Lawler los. Bret nahm ihn in den Sharpshooter, während Owen weiter auf Jarrett losging und Gonzalez den Ringrichter niederschlug. Zu guter letzt gab es noch einen Chokeslam von Gonzalez gegen Lawler.

Das war der letzte Auftritt der Harts in der USWA, aber Lawler bekam zumindest noch die Gelegenheit, sich an Gonzalez zu rächen: Er trat eine Woche später gegen ihn an und warf ihm dabei einen Feuerball ins Gesicht - was ihm zwar die Disqualifikation, aber zumindest noch einen moralischen Sieg einbrachte.