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An der Seite seines Bruders Jeff gewann er alles, was es zu gewinnen gab. Als Einzelwrestler dagegen haftete Matt Hardy bei aller Beliebtheit irgendwie ein ewiges Verliererimage an - das Image eines Wrestlers, der hart arbeitet, dabei aber nie über ein gewisses Level hinauskommt. Umso überraschender war es, dass Matt im Sommer 2007 bei SmackDown! plötzlich eine Siegesserie hinlegte, wie sie für ihn beispiellos war. Er bezwang William Regal, Lance Cade, Finlay, Chris Masters, Kenny Dykstra - und auch den amtierenden US Champion Montel Vontavious Porter in einem Non Title Match.
Damit qualifizierte sich Hardy für ein Titelmatch gegen MVP bei Great American Bash - wo seine Siegesserie allerdings endete. Mit dem Playmaker setzte sich Porter letztlich klar durch. Ein Stück Revanche gelang Hardy aber beim darauf folgenden SmackDown!, als er sich mit Ric Flair zusammentat und MVP und Masters in einem Tag Team Match bezwang. Ein empörter MVP griff sich aber hinterher das Mikrofon und meinte, dass das bedeutungslos wäre, denn er hätte Flair ebenso wie Hardy schon geschlagen und da würde eine Tag-Niederlage nichts dagegen wiegen. Hardy forderte Porter darauf zu einem Rückmatch um den Titel heraus, worauf MVP erwiderte, dass Hardy ihn nie schlagen würde - nicht nur im Wrestling, sondern in allen Wettkämpfen, die es geben würde. Diese Behauptung wollte Hardy dann auf die Probe stellen…
Plötzlich Partner
Das war der Startschuss für eine Reihe von Contests, die sich MVP und Hardy in den darauffolgenden Wochen lieferten. Es ging los mit einem Armdrücken, das Hardy gewann und MVP damit so auf die Palme trieb, dass er ihn direkt wieder zu einem Match forderte - das Hardy ebenfalls dominierte, bis MVP sich auszählen ließ.
Als nächstes forderte Hardy MVP zu einem Boxkampf beim Saturday Night’s Main Event, den der unter Verweis auf einen kurz zuvor diagnostizierten Herzfehler ablehnte. Aber Porter trieb jemanden auf, gegen den Hardy stattdessen antreten konnte: Den ehemaligen Schwergewichts-Weltmeister Evander Holyfield. Hardy gab gegen den Faustkampf-Oldie sein Bestes, wurde aber letztlich nach Strich und Faden vermöbelt. Holyfield war dabei nicht wohl, wie man merkte und er reagierte nicht erfreut auf Porters wildes Drängen Hardy auszuknocken. Als MVP dann auch noch in den Ring kam um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, schlug Holyfield stattdessen ihn k.o. und zollte Hardy Respekt für seinen Kampfgeist.
Beim SmackDown! Darauf nahm die Fehde eine neue Wendung, als Porter sich vor General Manager Theodore Long damit brüstete, seinem US Title auch problemlos noch die WWE Tag Team Titel hinzufügen zu können. Porter meinte, dass er nicht mal einen guten Partner dazu brauchen würde, er würde die amtierenden Champions Deuce & Domino mit dem nächsten Depp schlagen können, der in Longs Büro kommen würde. Dieser Depp war - wie sollte es anders sein - Matt Hardy, der bei Long ein US Title Match gegen MVP einfordern wollte. Stattdessen setzte Long ein Tag Team Titelmatch der beiden gegen Deuce & Domino für die Woche darauf an. Und so waren Hardy und MVP plötzlich zeitgleich Rivalen und Partner.
Das seltsame Paar gewinnt das Gold
Deuce & Domino waren trotz der Ungleichheit des Herausforderer-Duos offenbar in Sorge - und attackierten die beiden bei ihrem nächsten Wettbewerb, einer Streetball-Challenge. Einen weiteren Wettbewerb zwischen Hardy und MVP gab es beim SummerSlam, als Porter zum Ring kam und Hardy zu einem Biertrink-Contest herausforderte. Für Hardy war das die Gelegenheit, sich für die Holyfield-Affäre zu rächen: Er schickte diesmal selbst einen Ersatzkandidaten ins Feld, der in dem „Sport“ eine Koryphäe ist: Stone Cold Steve Austin. Die Rattlesnake wärmte sich für den Wettbewerb minutenlang fachgerecht auf - um MVP dann kommentarlos den Stone Cold Stunner zu verpassen und sein Bier allein zu genießen.
Nun war es für Hardy und MVP an der Zeit, sich für ihr Titelmatch zusammenzuraufen, was ihnen mehr schlecht als recht gelang. Ihr Match gegen Deuce & Domino war durchsät von mehr oder weniger großen Nickeligkeiten. Nichtsdestotrotz bewirkte Hardys Einsatz, dass die beiden Oberwasser bekamen. Er verpasste Deuce den Twist of Fate, worauf MVP ihn aus dem Ring stieß, Deuce pinnte und damit selbst die Lorbeeren für den Titelwechsel einheimste. Er schnappte sich dann auch beide Gürtel und zog davon.
In der Woche darauf hielt MVP Hardy dann einen Vortrag, wie er in dem Match die ganze Arbeit gemacht hätte und Hardy zum Titelgewinn mit durchgeschleppt hätte - was Hardy natürlich gar nicht gern hörte. Er schlug Porter nieder, um sich seinen rechtmäßig erarbeiteten Gürtel zu nehmen und forderte MVP abermals zu einem US Title Match bei Unforgiven. MVP aber antwortete, dass das nicht zu machen sei, denn für besagten Event hätte er Deuce & Domino schon ein Rückmatch um die Tag Titel gewährt.
Tag-Verteidigungen als ständiger Vorwand
In dem Stil ging es von nun an wochenlang weiter: Immer wenn Hardy MVP forderte, schob MVP eine Tag-Titelverteidigung vor, die das seltsame Paar aber irrerweise immer wieder bewältigte. Zeitgleich maßen sich die beiden Co-Champions auch immer weiter in immer neuen Wettbewerben: Im Football-Zielwurf, im Wett-Liegestützen, im Schach, im Pizzaessen. Jedesmal siegte entweder Hardy oder wurde von MVP um den Sieg betrogen - etwa indem diese Hardy bei den Liegestützen die Hand wegzog oder das Schachbrett kurz vor dem entscheidenden Zug umwarf. Trotzdem geschah mit der Zeit etwas, womit gar nicht zu rechnen war: Hardy und MVP entwickelten sich immer mehr zu Kumpels, die miteinander flachsten und ihre Tag-Regentschaft immer mehr zu schätzen wussten.
Doch das änderte sich, als MVP und Hardy in einem Match bei der ECW wieder gegeneinander gestellt wurden - in ein Tag Team Match, bei dem Matt mit Bruder Jeff und MVP mit Mr. Kennedy teamte. Obwohl MVP es vermied, mit Matt aneinander zu geraten und ihn sogar vor einer Stuhlattacke Kennedys schützte, hatte er keine Probleme, eine unfaire Attacke Kennedys auf Hardy, in der er ihn von außerhalb auf den Hallenboden krachen ließ, zum Sieg auszunutzen.
Matt konfrontierte MVP bei SmackDown! damit und schob auch gleich wieder die Forderung nach einem US-Titelmatch hinterher. Als MVP dann mit Engelszungen auf Hardy einredete, dass die beiden doch ein tolles Team und gute Freunde wären und das nicht aufs Spiel setzen sollten, meinte Hardy nur, dass die beiden keine Freunde wären - und es auch nie werden würden. Er forderte sein Titelmatch - endgültig. Doch MVP schob erneut eine schon angesetzte und leider nicht verschiebbare Titelverteidigung vor - gegen John Morrison und The Miz.
MVP zeigt sein wahres Gesicht
Das ECW-Gespann verstand es geschickt, Hardy zu isolieren und eine Schwachstellte - sein mehrfach operiertes Knie - gezielt zu bearbeiten. Und so konnten Miz und Morrison Hardy dann schließlich auch pinnen und sich die Titel sichern - worauf MVP sofort und ohne Rücksprache mit Hardy die Rückmatch-Klausel einlöste. Doch auch in dem zweiten Kampf konnte der geschwächte Hardy nichts mehr ausrichten und steckte eine weitere Niederlage ein.
In der Stunde der Niederlage zeigte MVP, wie viel ihm das Team und die angebliche Freundschaft mit Hardy wirklich wert war: Er ging wütend auf seinen Partner los und attackierte dessen verletztes Knie noch mehr. Als Höhepunkt ließ er es gegen die Stahlringtreppe krachen und zwang Matt so in eine monatelange Auszeit. Halt dir deine Freunde nah und deine Feinde noch näher entpuppte sich hier als Porters Credo: Er nutzte die gemeinsame Tag-Regentschaft mit Hardy, um dessen Herausforderungen um den US Title aus dem Weg zu gehen - und als er die Karte nicht mehr ausspielte, musste er andere Wege gehen, um Hardy aus dem Titelrennen zu befördern.
Hardys Revanche gelingt
Hardy fiel nach dieser Attacke bis weit ins Jahr 2008 aus - doch er kam gerade rechtzeitig zurück, um MVP in gleicher Münze heimzuzahlen, was er ihm angetan hatte. Bei WrestleMania 24, während des Money In The Bank Matches kehrte Hardy unter dem Jubel der Fans zurück, als MVP gerade kurz davor war, sich den Koffer zu sichern - und beförderte MVP mit einem Twist Of Fate unsanft von der Leiter.
Beim SmackDown! darauf trat Hardy MVP dann in einem Non Title Match gegenüber - und siegte. Damit hatte das ewige Hinhalten ein Ende: MVP musste Hardy bei Backlash ein Titelmatch gewähren. Vorher aber kam es bei SmackDown! noch zu einer letzten Konfrontation, in der die beiden ein weiteres Mal darüber diskutierten, wer von den beiden der bessere wäre. Und MVP nutzte die Gelegenheit auch, um seinem Widersacher noch einen Tritt gegen das verletzte Knie mitzugeben.
Doch es nützte MVP nichts mehr: Hardy konnte bei Backlash seine Odyssee beenden und MVP, nachdem er dessen berüchtigtem Running Kick in die Ecke auswich, mit dem Twist Of Fate pinnen. Hardy hatte seinen größten Sieg als Einzelwrestler eingefahren und würgte MVP in einem Interview danach noch genüsslich rein, was er ihm nun bewiesen hatte: "I am better than you." Mit einem Sieg in einem Rückmatch bei SmackDown! untermauerte Hardy das auch - und beendete diese Fehde damit erfolgreich.