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Die Liebe als Macht, die jede gesellschaftliche Grenze einreißt, es ist ein beliebtes Thema in der Erzählkunst. Wie die Liebe Schwarz und Weiß zusammenführt wird etwa thematisiert in Stanley Kramers Rat mal, wer zum Essen kommt", wie sie Alt und Jung verbindet erzählt Hal Ashbys "Harold und Maude. Die WWF erzählte im Jahr 2000 eine Geschichte, die beide Ansätze vereinte. Doch man setzt sich nicht dem Vorwurf fehlender Wertfreiheit aus, wenn man festhält, dass diese Geschichte ein paar Niveauklassen tiefer angesiedelt war als die genannten Filmklassiker. Es war die Geschichte von Mark Henry, dem sexsüchtigen Ex-Olympioniken, und Mae Young, der verlorenen Großmutter von Luise Koschinsky.
Henry wurde Ende 1999 von dem anonym gebliebenen Videostalker hinter dem Label "G-TV" dabei gefilmt, wie er sich freute, eine ganz neue sexuelle Erfahrung genossen zu haben. Wer ihm diese bescherte, wurde mit einem Kameraschwenk offenbart: Er zeigte Mae Young, die nicht direkt in Würde gealterte Legende des Frauenwrestling der Fünfziger, wie sie sich genüsslich eine Zigarre danach anzündete.
Freudenbotschaft nach dem Rumble
Fortan folgten die Kameras der WWF dem Pärchen auf Schritt und Tritt: Zum Doppeldate mit dem ebenso skurrilen, aber ziemlich vergessenen Pärchen Harvey Wippleman und Fabulous Moolah, ebenso wie zu romantischen Stunden auf den Hotelzimmern Amerikas. Was bei einem dieser Stündchen wider alle biologischen Gesetze herauskam, verkündeten die beiden stolz kurz nach dem Royal Rumble: Mae Young wäre schwanger.
Das nicht ganz so junge Glück schien also perfekt, aber im Wrestling bereiten Schwangerschaften bekanntlich immer Probleme. Und bei Henry und Young wurde es zum Problem, dass sich Young bei den Versuchen, ihrer Sexual Chocolate im Ring beizustehen, immer wieder in Gefahr brachte. So musste sie etwa einen Angle Slam von Kurt Angle einstecken, als sie sich bei einem Match Henrys gegen den olympischen Helden zu weit vorwagte. Bei einer anderen Gelegenheit geriet Young in ein Wortgefecht mit Hardcore und Crash Holly, die Young vorwarfen, dass sie mehr Hände angefasst hätten als eine Türklinke.
Henry verteidigte die Mutter seines ungeborenen Kindes natürlich und es kam zu einem Handgemenge, bei dem auch Young zu Boden ging - worauf Henry die Hollys empört zu einem Handicap Match ohne Disqualifikation herausforderte. Das entschied Henry für sich, als Young die Söldner der WWF - die Acolyte Protection Acency Bradshaw und Faarooq - zum Ring schickte um sich um die Hollys zu kümmern.
Big Vis' böse Attacke
Angefressen von der Pleite holten sich die Hollys beim RAW darauf Verstärkung in Form des massiven Viscera, um Henry und der APA in einem Six Man Tag gegenüberzutreten. Die Heels verloren, aber als Young dann hinterher noch auf Crash losgehen wollte, zahlte sie den Preis: Hardcore streckte sie mit einer Clothesline nieder, worauf Viscera Young einen Big Splash verpasste. Young musste von Sanitätern aus der Arena gebracht werden.
Ein wütender Henry forderte und besiegte den Übeltäter Viscera bei No Way Out - und wollte sich dann beim RAW darauf auch noch Crash vorknöpfen und ihm seinen Hardcore Titel abnehmen. Wieder mischte Young mit und verpasste Crash einen Splash vom Seil. Hinterher jedoch hielt sie sich die Hüftgegend und es wurde klar, was das bedeutete: Young war in den Wehen.
Henry brach das Match sofort ab und beschaffte mit Hilfe der WWF-Granden Gerald Brisco und Pat Patterson die ärztliche Versorgung herbei. Unter den Augen der drei holte der herbeigerufene Doktor aus Young die Frucht ihrer Liebe hervor: Eine von Innereien bedeckte Plastikhand, die wohl nicht nur bei Brisco und Patterson Übelkeitsanfälle auslöste. Die bizarrste Schwangerschafts-Story aller Zeiten fand damit das denkbar bizarrste Ende.