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Es war die Mutter aller Schüler-Lehrer-Fehden im Wrestling, von der ROH bei Steel Cage Warfare im Dezember 2005 beseelt war. Fast bis aufs Haar glich das Szenario der Rivalität zwischen Bruno Sammartino und Larry Zbyszko in der WWF 1980. Wie damals standen sich ein über die Maßen beliebter Dauerchampion und ein junger Protege gegenüber - und wie damals endete die Angelegenheit mit einem Verrat.
Die Beziehung von ROH-Aushängeschild Samoa Joe und dem Youngster Jay Lethal reichte zurück bis zur Zeit, ehe Jay Lethal Jay Lethal war. Es war Joe, der in Hydro, einem der vielen Mitglieder des ausufernder Special-K-Stables etwas besonderes erkannte - und ihm riet sich neu zu erfinden. Samoa Joe wurde zu Lethals Mentor, der ihm in seinen Auseinandersetzungen mit den Rottwielers und der Embassy immer zur Seite stand. Bis zu dem schicksalhaften Zeitpunkt, als Lethal so aus dem Schatten Joes treten wollte, wie Zbyszko es seinerzeit bei Sammartino wollte.
Zu diesem Zweck wollte er Joe im Ring gegenübertreten, in einem fairen sportlichen Wettstreit - doch wie 25 Jahre zuvor artete die Sache aus. Mitten im Match begann Lethal plötzliche einen Stuhl einzusetzen und damit auf Joes dauerangeschlagenes Knie loszugehen. So konnte er seinen Mentor dann auch besiegen. Und er hing eine besonders bösartige Symbolgeste dran. Er nahm die Hand des ausgeknockten Joe, um sie zu schütteln - und trat noch einmal auf das Knie nach.
Lethals Verdächtigungen
Was hatte Lethal angetrieben? Bei Final Battle erklärte er sich: Er meinte, dass Joe ihn nicht unter seine Fittiche genommen hätte, er hätte ihn unter seinem Fett begraben. Er habe einen Blick auf seine Gehaltsschecks geworfen und festgestellt, dass er viel mehr einstreichen würde als er. Auf den Gedanken, dass es an seinen größeren Verdiensten für die Liga lag, kam er nicht. Er meinte, dass Joe ihm seinen ihm zustehenden Anteil vorenthalten hätte. Noch am selben Abend feierte Lethal den nächsten Punktsieg über seinen Nicht-mehr-Mentor, indem er ein Four Corners Match mit Joes Beteiligung gewann. Er pinnte Christopher Daniels, nachdem Joe diesem vorher den Muscle Buster verpasst hatte.
Joe tat bei den kommenden Shows alles, Lethal in die Finger zu bekommen, während Lethal versuchte, Joes mit hinterhältigen Attacken ledig zu werden: Die logische Hinarbeitung auf den Showdown, der dann schließlich bei der 4th Anniversary Show im Februar steigen sollte. Es sollte das einzige Match der beiden bleiben, denn Lethal verließ ROH, um sich voll auf seine TNA-Karriere zu konzentrieren. Dementsprechend logisch war der Ausgang: Mit drei Muscle Busters am Stück rächte sich Joe an seinem einstigen Schützling und holte sich einen überdeutlichen Sieg.