“WWE’s Next Breakout Star” - so lautete der Titel, den sich acht Wrestler aus dem Nachwuchsprogramm der Liga im Jahr 2010 in einem neuen Showkonzept der McMahon-Liga erkämpfen konnten. Wade Barrett, Justin Gabriel, Heath Slater, Michael Tarver, David Otunga, Skip Sheffield, Darren Young und Daniel Bryan waren die Teilnehmer. In regelmäßigen Abständen stimmten die Profis ab und der jeweils letzte im Ranking schied aus. Dem Sieger stand ein WWE-Vertrag und ein Match um den Titel seiner Wahl zu. Wade Barrett, ein ehemaliger Bare-Knuckle-Fighter aus England, hatte also beste Voraussetzungen, in der großen Liga einzuschlagen. Wie sehr aber nicht nur der siegreiche Barrett, sondern alle acht Rookies einschlagen sollten, hätte sich aber wohl niemand der Beteiligten vorab vorstellen können…
Am Montag nach der letzten NXT-Ausgabe machte Barrett deutlich, dass er gewillt war, die Liga im Sturm zu erobern - und er war bei dieser Mission nicht allein. Im Laufe des Main Events der Show, einem Non Title Match zwischen WWE Champion John Cena und CM Punk kam der Brite in die Halle. Er führte dabei alle sieben unterlegenen Rookies an und die acht Jungspunde schalteten die Straight Edge Society aus und stürmten den Ring. Gemeinsam verprügelten sie nicht nur John Cena und alle anderen die um den Ring herum waren - egal ob Kommentator, Ringsprecher oder Kameramann. Sie zerlegten auch den Ring in seine Einzelteile. Ohne weitere Erklärungen ging die Show vom Sender - bereichert um einen der denkwürdigsten Momente der Ligageschichte.
In der nächsten Woche traten sieben der einst acht Rookies erneut vor die Kamera. Wade Barrett ergriff das Wort und gab an, dass sie von offizieller Seite aufgefordert wurden, sich für ihre Aktionen der Vorwoche zu entschuldigen. Barrett befragte jeden seiner Freunde einzeln, und jeder gab andere Gründe an, warum ihm das Geschehene keineswegs leidtun würde. Barrett fuhr fort, man habe ihn und die anderen NXT-Rookies wie Tiere behandelt, also müsse man sich auch nicht wundern, wenn sie sich wie Tiere verhalten. Man habe sie wie Witze behandelt, aber nun lache niemand mehr. Barrett wurde von RAW General Manager Bret Hart unterbrochen und der Hitman meinte, sie seien bloß ein Haufen Feiglinge, die andere in Überzahl attackieren würden. Barrett erwiderte nur, dass Daniel Bryan dies auch so gesehen habe und deshalb in der letzten Woche zum letzten Mal in der WWE gesehen wurde - herausgeworfen, weil er Reue gezeigt hatte.
Der nächste SchockerBret Hart vermutete, dass die Aktionen der Vorwoche persönlich gegen John Cena gerichtet waren, stellte aber direkt klar, dass Cena rechtzeitig fit sein würde, um seinen Titel beim anstehenden Fatal 4-Way Pay Per View zu verteidigen. Wade Barrett aber entgegnete, dass die Attacke nichts mit der Person John Cena zu tun hätte. Stattdessen erinnerte er an die Titelchance, die ihm aufgrund seines Sieges zustehen würde. Doch auch seiner Jungs stellten noch Forderungen. Sie forderten gültige WWE-Verträge und diverse andere Dinge, die ihrer Ansicht nach zu einer respektvollen Behandlung gehören würden. Anderenfalls würden weit schlimmere Dinge passieren, als die der vergangenen Woche. Der Hitman ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und teilte dem Briten mit, dass dieser nicht länger der "Next Breakout Star", sondern hiermit entlassen sei. Die Eindringlinge verließen daraufhin die Halle. Sie kamen wieder, als der später eintreffende Cena sie aufforderte, zu Ende zu bringen, was sie angefangen hätten. Sie wurden aber in Schach gehalten vom herbei eilenden WWE Locker Room, der sich quer über die Gesinnungsgrenzen zusammentat, um die aufmüpfigen Rookies zu vertreiben. Doch das war immer noch nicht das Letzte, was man von den NXT-Rookies an diesem Abend hören sollte: Gemeinsam sorgten sie im Backstage-Bereich für den nächsten Schocker, als sie Bret Hart attackierten, in eine Limousine verfrachteten - und mit dieser mehrere andere Autos auf dem Arena-Parkplatz rammten.
Auch den darauffolgenden Pay Per View „beehrten“ die Rookies mit ihrer Präsenz: Sie mischten sich in den Main Event ein, in dem Cena seinen WWE Title gegen Sheamus, Edge und Randy Orton verteidigte - und sorgten mit einer Attacke auf Cena dafür, dass Sheamus die Gunst der Stunde nutzen und mit einem Pinfall an Cena neuer Champion werden konnte.
Bei RAW am folgenden Tag trat WWE Chairman Vince McMahon vor die Kameras und ging ohne Umschweife auf das Chaos des Vorabends ein. Er machte Hart dafür verantwortlich, weil der eine falsche Entscheidung getroffen hatte, indem er Barrett entlassen und so die Wut der Rookies aufgestachelt hatte. Als Konsequenz entließ Vince seinerseits den Hitman aus seinem Amt als General Manager. Auf ihn folgte ein anonymer GM, der seine Anweisung via E-Mail an Kommentator Michael Cole übermittelte. Dessen erste Amtshandlung: die Einstellung aller NXT-Rookies inklusive Barrett. Cena bedankte sich dafür, da er die Rookies nun legal verprügeln dürfte. Vorher aber wollte er ein Rematch gegen Sheamus - und bekam es gewährt, mit Vince McMahon als Special Referee.
Auch der Boss hat keine KontrolleDie Rookies selbst ließen an dem Abend auch noch von sich hören - und schlugen nun neue, überraschende Töne an. Sie entschuldigten sich für das Chaos der vergangenen Wochen und erklärten, dass sie mit ihrer Einstellung ihre Ziele erreicht hätten. Genau dafür hätten sie sich zusammengeschlossen zu einer großen, untrennbaren Verknüpfung („nexus“) - Nexus sollte dann auch der Name der Gruppierung sein. Wer aber dachte, dass sich der Nexus von nun an friedlich einfügen würde ins WWE-Universum, sah sich getäuscht. Am selben Abend entlarvte Nexus die sanften Töne von zuvor selbst als Farce, indem sie sich in den Main Event zwischen Cena und Sheamus einmischten - und als Höhepunkt den WWE-Boss Vince McMahon verprügelten und reglos im Ring zurückließen. Eine erneute spektakuläre Machtdemonstration, nach der McMahon monatelang nicht gesehen wurde.
Das WWE-Office bat Barrett darauf in der kommenden Woche zum Rapport - während dessen Nexus-Kollegen weiter wüteten: Sie attackierten den legendären Ricky Steamboat, der mit diversen anderen bei der WWE angestellten Altstars (Arn Anderson, Dean Malenko, Mike Rotunda und Michael Hayes) eine DVD über ihn bewarb. Die Nexus-Mitglieder gingen auf die Altvorderen los - am Ende musste Steamboat eine Serie aller Finisher der Nexus-Mitglieder einstecken.
Barrett erklärte in der Woche darauf, dass die Attacke auf Steamboat ein Spaß gewesen wäre, die auf McMahon aber Teil eines weit größeren Plans seien. Sie sollte ihm verdeutlichen, dass er The Nexus nicht kontrollieren könne. Cena und diverse andere RAW-Babyfaces wollten Nexus stattdessen mit Gewalt unter Kontrolle bringen - hatten aber nicht mehr den ganzen Locker Room auf ihrer Seite. Eine Attacke diverser Heels auf die Publikumslieblinge - angeführt von WWE Champion Sheamus - verdeutlichte Cena, dass die Heel-Fraktion nach dem ersten Schock über Nexus wieder dabei war, ihr eigenes Süppchen zu kochen. Der RAW-GM versuchte der unübersichtlichen Lage Herr zu werden, indem er von Cena verlangte, sich mit Barrett in den Ring zu stellen und einen Waffenstillstand zu besiegeln.
Ein ständiger StörfaktorBarrett ließ Cena weiterhin die Wahl, entweder Frieden zu schließen, oder aber die Tatsache zu ertragen, dass man ihm das Leben zur Hölle machen werde. Cena schien zunächst auf den Waffenstillstand eingehen zu wollen, zog aber plötzlich den Handschlag zurück und fragte, wieso man aufhören solle, wenn man gerade so viel Spaß habe. Er werde The Nexus Stück für Stück auseinander nehmen. Er bekräftigte seine Entscheidung mit einem Attitude Adjustment gegen Barrett. Nach einem Brawl gegen die restlichen Eindringlinge erhielt Cena endlich Unterstützung aus dem eigenen Lockerroom, woraufhin The Nexus den Rückzug antraten - bis auf Darren Young, den Cena zu fassen bekam. Der war dann in umso bedauernswerterer Position, als der GM Cena als Strafe für seine fehlende Kooperation mit einem 7-on-1-Match gegen Nexus bestrafte. Cena griff sich aus Wut den verbliebenen Rookie und fertigte ihn mit einer Treppe ab. Ein Nexus-Mitglied war ausgeschaltet - blieben also für die folgende Woche noch sechs übrig.
Vor diesem Match in der Woche darauf machte Nexus weiter ihren Standpunkt klar, indem sie John Morrison und Evan Bourne attackierte - zwei Männer, die sich mit Cena und seinem Anti-Nexus-Kurs solidarisiert hatten. Zu sechst zwangen sie dann auch Cena in die Knie - der dann aber von überraschender Seite vor einer Post-Match-Attacke gerettet wurde: Sein nächsten Pay-Per-View-Gegner, der WWE Champion Sheamus, vertrieb die Rookies mit einem Stuhl. Sie waren aus seiner Sicht auch ihm gegenüber mittlerweile zu frech und bedrohlich geworden.
Bei Money In The Bank forderte Cena dann Sheamus um den Titel heraus. Hierbei sollte die Steel Cage Stipulation eigentlich dafür sorgen, dass keiner in das Titelmatch zwischen Cena und Sheamus eingreifen könne - insbesondere nicht Nexus. Als besagte Gruppierung wie erwartet zum Ring kam, klappte das auch zunächst. Die Truppe um Barrett brachte zwar einen Bolzenschneider in die Halle, der ihnen aber schnell wieder abgenommen wurde. Auch der Versuch, den Käfigschlüssel zu bekommen, schlug fehl, nachdem der Ringrichter diesen kurzerhand ins Publikum warf. Als die beiden Kontrahenten gleichzeitig versuchten, aus dem Ring zu klettern, griffen die Eindringlinge beide an. Sheamus gelang es aber, zuerst am Hallenboden anzukommen und seinen Titel erneut zu verteidigen.
Cenas bunte TruppeSheamus entschloss sich nach der glücklichen Titelverteidigung, einen Waffenstillstand mit Nexus zu schließen, auf dass sie ihm nicht mehr in die Quere kommen sollten. Wie nötig das war, zeigte beim kommenden RAW, als die Nexus-Gruppierung in einer weiteren Machtdemonstration die beiden Top-Heels Edge und Chris Jericho verprügelten - letzterer war immerhin der Mann, der Barrett bei NXT betreut hatte und ihm die letzten wichtigen Kniffe für seine WWE-Karriere beigebracht hatte. John Cena wirkte ratlos ob der Dominanz, die The Nexus mit dieser Attacke bewiesen hatte. Er gab an, sich nicht über die Geschehnisse vom Sonntag beschweren zu wollen. Er habe gekämpft und er habe verloren - und sich mit seinem Ansinnen, Nexus allein zu besiegen, wohl schlicht verhoben. Im Bezug auf Nexus erinnerte er an das Motto der Gruppierung, dass man entweder ein Teil von Nexus, oder gegen sie sei („You’re either Nexus - or you’re against us!“). Und wenn man sie nicht besiegen könne,... Doch an dieser Stelle brach er das Interview ab.
Cena kam dann nach einem Match Barretts gegen Mark Henry zum Ring und fasste vor ihm die Geschehnisse noch einmal zusammen: Erst haben sie ihm den Titel, dann das Rematch gekostet. Sheamus habe einen Waffenstillstand vereinbart, und das hätte er auch tun sollen. Und so bat auch er Nexus um einen Waffenstillstand. Doch Barrett lehnte ab. Er suchte nach etwas viel größerem als Frieden. Er wollte Cena in seiner Gruppierung haben. Cena überlegte lange, lehnte aber letztlich ab. Da er sich nun gegen The Nexus entschieden hatte, ließ Barrett ihm zwei Möglichkeiten: Er könne sich entweder verziehen und seine Feigheit beweisen, oder die härteste Prügel beziehen, die The Nexus je verteilt hätten. Cena verließ mit gesenktem Kopf den Ring und ging die Rampe hoch. Dort hielt er nochmal inne: Er erinnerte an seine eigenen Worte - egal ob alleine, oder mit der Hilfe anderer - er werde jedes einzelne Mitglied der Nexus vernichten. Das Friedensangebot war nur ein Test. Cena hatte sich Hilfe besorgt. Er forderte The Nexus zu einem 7-on-7 Tag Team Match beim SummerSlam heraus. Nacheinander kamen Edge, John Morrison, R-Truth, The Great Khali und auch Jericho zum Ring. Anschließend kam kein geringerer als Raws alter General Manager und Cenas Buddy Bret Hart zum Ring, der sich nun auch dem Kreuzzug gegen The Nexus anschloss.
Es war ein buntes Bündnis, das Cena gegen Nexus geschmiedet hatte gegen die Gruppierung, die die WWE-Kommentatoren mittlerweile als größere Bedrohung als die nWo oder die WCW-ECW-Alliance bezeichneten - und für ein Match, das als entscheidend empfunden wurde, um zu verhindern, dass die Gruppierung die ganze WWE übernehmen würde. Cena schaffte es scheinbar nicht, es bis zum Slam zusammenzuhalten. Die Heels Jericho und Edge mochten sich ihm nicht unterordnen und stiegen vor dem Slam aus dem Team aus, Khali wurde bei einer Attacke von Nexus verletzt und selbst die Tag Team Partner und Freunde Morrison und R-Truth verstrickten sich in Spannungen. Für Nexus dagegen lief der Weg zum Slam blendend: Sie gewannen ein Vorbereitungsmatch gegen ein B-Team von RAW (Evan Bourne, Goldust, Jerry Lawler, Mark Henry, die Hart Dynasty und Yoshi Tatsu) klar - und schalteten auch noch Henry und die Dynasty aus, die sich als Ersatz für das RAW-Team anbieten wollten.
Team WWE behält die OberhandDiese weiteren Terror-Aktionen von Nexus sorgten aber auch dafür, dass das auseinanderbrechende Team RAW wieder zusammenfand: Edge und Jericho fassten sich letztlich ein Herz und wechselten zurück auf Cenas Seite - womit Team RAW aber immer noch ein siebter Mann fehlte. Mit Genuss brachte sich Cenas alter Feind The Miz für diese Rolle ins Spiel - ließ sich dann aber aus seinem ureigenen Geltungsbedürfnis bis zum Slam Zeit, bis er Team RAW eine endgültige Zusage gab. Cena düpierte Miz dann aber mit der Ansage, dass er so lang nicht habe warten können und einen anderen Mann angeheuert hätte: Einen, der Nexus mittlerweile genauso hasse wie er und seine Teamkollegen - Daniel Bryan!
Der einstige American Dragon kam zum Ring und trat auch direkt gegen Darren Young an. Nach gerade einmal 45 Sekunden gab Young in Bryans Crossface auf. Der weitere Matchverlauf gestaltete sich recht offen mit Verlusten auf beiden Seiten. Daniel Bryan gelang mit der Eliminierung von Heath Slater, der ebenfalls im Crossface aufgab, noch ein zweiter Streich. Doch dann kam Bryans ehemaliger NXT-Pro The Miz plötzlich zurück und schlug den American Dragon mit seinem Money in the Bank Koffer nieder. Wade Barrett nutzte dies, um Bryan zu pinnen. Zum Ende des Matches war John Cena auf sich alleine gestellt, während The Nexus mit Justin Gabriel und Wade Barrett noch zwei Leute im Rennen hatte. Gabriel verfehlte letztlich seinen 450 Splash und Cena konnte ihn pinnen, bevor er den heranstürmenden Barrett im STF zur Aufgabe zwang und so diese Schlacht zu Gunsten von Team WWE entschied.
Ein hochbrisanter DealNexus war geschlagen, aber nicht bezwungen, wie die Gruppierung am Abend darauf klarmachte. Man sei aus der Schlacht am Vorabend zwar als Verlierer hervorgegangen, allerdings nicht ohne der WWE Verluste zugefügt zu haben. Die Niederlage nehme man als Motivation, stärker denn je zurückzuschlagen. Auf Geheiß des General Managers sollten die Rookies dies gleich unter Beweis stellen, indem sie in Singles und Tag Team Matches gegen die Mitglieder von Team WWE antreten sollten. Barrett kündigte an, dass er keine Niederlagen seiner Gefolgsleute dulden würde. Im Verlauf des Abends absolvierten alle Nexus-Mitglieder ihre jeweilige Herausforderung erfolgreich - alle bis auf Darren Young. Der stand im Main Event John Cena gegenüber und verlor, weil er im STF aufgab. Der Ansturm der übrigen Youngster ließ nicht lange auf sich warten. Zunächst umkreisten sie Cena, ließen ihn aber ziehen. Schließlich machten Barretts Drohung wahr, verprügelten Darren Young und warfen ihn so aus der Gruppierung.
Nexus war nun um ein Mitglied ärmer - kurz darauf um zwei: Skip Sheffield brach sich einige Tage später bei einer House Show den Knöchel und musste ebenfalls aus dem Programm geschrieben werden. Aber die kommende Woche zeigte, dass die Gruppierung dadurch nicht schwächer, sondern stärker geworden war. Erst landete sie mit einer Attacke auf den bei RAW gastierenden Undertaker den nächsten Coup, dann bezwang es in einem Ten Man Tag Team Elimination Match den Verbund aus Cena, Jericho, Edge, Sheamus und Randy Orton. Mit besagten fünf Männern sollte Nexus-Führer Barrett bei Night Of Champions im Ring stehen: In einer Six Pack Challenge ging es um den Titel von Sheamus - den sich Orton sicherte.
Barretts Hoffnung, zum WWE Champion aufzusteigen, hatte sich für den Moment zerschlagen - zur Freude von Cena, der sich beim kommenden RAW vornahm, Nexus den entscheidenden Schlag zu versetzen: in einem Einzelmatch gegen Barrett. Der Brite allerdings verweigerte sich kurzfristig und nagelte Cena stattdessen auf seinen alten Schwur fest, Nexus Stück für Stück auseinanderzunehmen - und drängte ihm ein Gauntlet Match gegen den Rest der Gruppe auf. Nur bei einem Sieg würde er das Match gegen Barrett bekommen. Cena schaltete dann mehrere Mitglieder von Nexus aus, bis sich schließlich die ganze Gruppe auf Geheiß von Barrett auf ihn stürzte. Cena vertrieb die Nexus-Leute mit einem Stuhl - und forderte dann das Match gegen Barrett ein.Der allerdings meinte, dass er nichts davon hätte, gegen Cena anzutreten - und dass Cena ihm das Match versüßen sollte: Er sollte sich Nexus anschließen, sollte er verlieren. Cena nahm an unter einer weiteren Bedingung: Sollte Barrett verlieren, müsste sich Nexus auflösen. Ein hochbrisanter Showdown bei Hell in a Cell war beschlossene Sache.
Cenas ZwangsanschlussNexus sandte vor diesem eine weitere Botschaft der Stärke, indem es vor dem Pay Per View auch eine Invasion bei SmackDown veranstaltete - nicht ohne dass Cena ihnen zur Freitagsshow folgte und auch dort seinen Privatkrieg mit der Gruppierung weiterkämpfte. Bei Hell in a Cell war er gegen Barrett dann auch auf bestem Wege, diesen erfolgreich abzuschließen: Er hatte Barrett im STF und vor der Aufgabe. In dem Moment allerdings stürmte ein Unbekannter das Match und sorgte dafür, dass die Offiziellen abgelenkt wurden. Cena löste in der allgemeinen Verwirrung den Griff - und wurde von einem zweiten Unbekannten mit einer Holzstange niedergeschlagen. Barrett konnte Cena dann pinnen - der sich damit zum Entsetzen seiner jungen Fans tatsächlich Nexus anschließen musste.
Ein Triumph, den Nexus beim nächsten RAW natürlich ausgiebig auskostete. Feierlich überreichten sie Cena das charakteristische Nexus-Armband - der ertrug es geknickt und mit der Faust in der Tasche. Barrett erklärte bei der Gelegenheit auch, dass es sich bei den beiden Unbekannten des Vortags um Michael McGillicutty und Husky Harris handelte - zwei Teilnehmer der zweiten NXT-Staffel, die er jedoch nicht beauftragt hätte. Für das neue Nexus-Mitglied-Cena lautete der erste Auftrag, Nexus in einem Tag Team Match gegen Evan Bourne und Mark Henry zu vertreten. Cena hatte die Wahl, mit wem er antreten wollte - und pickte Michael Tarver heraus.
Cena ließ seinen Partner erwartungsgemäß auflaufen und von Bourne und Henry auseinandernehmen. Anschließend attackierte er Tarver und verpasste ihm als Höhepunkt einen Attitude Adjustment auf die Ringtreppe. Er gelobte darauf, dass er den Zwangsanschluss an Nexus nutzen würde, um die Gruppierung von innen zu zerstören. Ein Plan, den ihm der RAW-GM nicht erlaubte: Der wies Cena darauf hin, dass der Vertrag, den er mit Barrett abgeschlossen hätte, etwas wert sein müsse. Er verfügte, dass sich Cena fortan jeder Anweisung des Nexus-Anführers beugen müsste. Täte er es nicht, könne Nexus ihn feuern - und damit wäre er auch aus der WWE gefeuert.
In Barretts HandHiermit war klar: Barrett hatte Cena tatsächlich vollständig in der Hand. Und das Ausschalten von Tarver nahm der Brite Cena nicht mal übel: Er hatte den Ex-Boxer ohnehin nur noch als Ballast verstanden. Barrett nutzte die Dienste seines neuen Edelhelfers direkt in einer Battle Royal, in der ein neuer Top-Herausforderer für WWE Champion Randy Orton gesucht wurde. Er wies Cena an, ihm den Rücken freizuhalten - was dieser so erfolgreich tat, dass am Ende nur er und Barrett übrig blieben. Barrett befahl Cena dann, sich selbst zu eliminieren. Der hatte keine Wahl: Er musste spuren.
Für Bragging Rights stand damit ein Match zwischen Orton und Barrett um den WWE Title - und Barrett verfügte, dass Cena in seiner Ecke stehen sollte, um ihm den Titel zu sichern. Im Vorfeld musste er auch helfend Hand anlegen - und sich nebenbei auch durch niedere Dienste für die Gruppe und andere Zwangsanweisungen demütigen lassen. Vor Bragging Rights schickte Nexus Cena in ein Tag Team Match mit Orton gegen Harris und McGillicutty, die sich mit einem Sieg einen Platz bei Nexus verdienen konnten. Cena und Orton besiegten die Rookies - anschließend aber attackierte Nexus Orton, wobei Cena tatenlos zusehen musste.
Vor Bragging Rights erklärte Barrett Cena dann, dass er verpflichtet sei, ihm gegen Orton zum Sieg zu verhelfen. Sollte er das Match nicht gewinnen, wäre er aus Nexus gefeuert - und damit aus der WWE. Cena setzte die Order um - aber auf seine Weise. Er attackierte Barrett während des Matches, sorgte so für Ortons Disqualifikation - und Barretts Sieg, ohne dass der dabei den Titel gewann. Orton war darüber nicht glücklich: Er hätte Barrett gerne selbst in die Knie gezwungen. Wütend verpasste er Cena wie Barrett den RKO.
Cena, der bei Bragging Rights auch die WWE Tag Team Titles mit David Otunga zu Nexus holen musste, bekam aber natürlich auch mit der Gruppierung Ärger. Erst musste er die Tag Titles, die Otunga auch nicht unbedingt an der Seite Cenas halten wollte, kampflos an Slater und Gabriel abtreten. Dann wurde er von Nexus in ein Match gegen Orton geschickt, dass Folgewirkungen für das nächste Titelduell zwischen Barrett und Orton hatte. Sollte Orton gewinnen, konnte er die Matchklausel bestimmen. Sollte Cena gewinnen, wäre Nexus hiermit am Zug. Barrett sorgte für Cenas Sieg auf dieselbe Weise wie ihn Cena am Vortag genarrt hatte - und verfügte: Bei dem Titelmatch gegen Orton bei den Survivor Series würde Cena der Gastringrichter sein. Sollte er Barrett nicht zum Championtitel verhelfen, wäre er gefeuert. Sollte er es dagegen tun, hätte er seine Schuldigkeit bei Nexus getan und könnte die Gruppierung verlassen und seine Karriere fortsetzen. Prinzip Zuckerbrot und Peitsche.
Cena folgt seinem Gewissen - und muss gehenCena wurde in den kommenden Wochen immer wieder als Ringrichter in Matches von Nexus (mittlerweile offiziell mit Harris und McGillicutty verstärkt) gesteckt, um den Ernstfall zu proben: Zugleich rang Cena öffentlich mit seinem Gewissen: Könnte er es mit ihm vereinbaren, Barrett zum Champion zu machen? Oder wäre ihm das Eintreten für die richtige Sache auch seine WWE-Karriere, die quasi gleichbedeutend mit seinem Leben war, wert? Mehrere Kollegen redeten dabei auf Cena ein: Sein Freund R-Truth riet ihm zur pragmatischen Variante und bot sich sogar an, Barrett selbst zum Titel zu verhelfen, um Cenas Gewissen zu erleichtern. WWE Hall of Famer Roddy Piper bat Cena dagegen in sein Piper’s Pit um ihm klarzumachen, dass er nicht nur sich selbst verraten würde, würde er Barrett zum Champion machen - sondern auch ihn und andere Legenden, die diesen Titel nie bekommen hätten, obwohl sie ihn weit mehr verdient gehabt hätten als ein Grünschnabel wie Barrett. Dieser Hinweis war der letzte Stupser, den Cena gebraucht hatte: Er versicherte Piper in die Hand, dass er das Match fair leiten würde - und hinnehmen würde, was immer die Konsequenzen wären. Er verpasste dann auch Barrett das Attitude Adjustment und zerriss sein Nexus-Shirt.
Barrett setzte dennoch darauf, dass Cena das Hemd näher sein würde als die Hose - und setzte dabei auf das falsche Pferd. Cena verweigerte Barrett den erhofften Fastcount, nachdem der Orton seinen Finisher Wasteland verpasst hatte. Ein wütender Barrett schubste Cena darauf, der schubste Barrett zurück - in Ortons RKO. Cena zählte den Pinfall durch, was Orton den Titel sicherte - und ihn seinen Job kostete. Cena richtete beim nächsten RAW mit dem Segen von Nexus eine Abschieds-Promo an die WWE-Fans - und ließ es sich bei der Gelegenheit nicht nehmen, noch in ein von Barrett verlangtes Rückmatch gegen Orton einzugreifen und Barretts Titelgewinn auch im dritten Anlauf abzuwenden.
Barretts Glaube, Cena los zu sein, erwies sich als Trugschluss: Der Abtrünnige verschaffte sich über seine guten Beziehungen zu den WWE-Angestellten weiter Zutritt zu den Veranstaltungen. Beim nächsten RAW attackierte er hinter den Kulissen Slater und McGillicutty. Ein alarmierter Barrett wandte sich dann im Ring an den auf dem Parkplatz stehenden Cena und erklärte, dass er genau wisse, was er vorhabe: Er wolle Barrett provozieren, auf dass er sich dafür einsetze, ihn wiedereinzustellen. Aber das würde nicht funktionieren. Cena würde nie wieder für die WWE arbeiten können. Cena gab sich ungerührt: Ob von innerhalb oder außerhalb der WWE - sein Versprechen, Nexus Stück für Stück auseinanderzunehmen gelte immer noch. Der Rest der Nexus-Gruppierung stellte Cena dann auf dem Parkplatz - nur um ihrerseits vom Babyface-Roster von RAW (inklusive Darren Young) überrascht und in eine Massenprügelei verstrickt zu werden, in der die Nexus-Mitglieder mächtig einstecken mussten.
Cena treibt den Dämon ausBarrett wiederholte dennoch in der kommende Woche sein Gelöbnis, dass man Cena nie wieder sehen würde - er hatte jedoch diese Rechnung ohne den Rest der Nexus-Gruppierung gemacht. Zermürbt von Cenas Attacken lieferte sie Barrett seinerseits einer Attacke Cenas aus - und der aufbegehrende Otunga stellte ihn hinterher vor die Wahl, Cena entweder wiedereinzustellen oder aus Nexus geworfen zu werden.
Ein Ultimatum, dass Barrett zum Umdenken zwang: Er verkündete beim nächsten RAW die Wiedereinstellung Cenas - unter zwei Bedingungen: Er sollte sich ihm beim Pay Per View TLC in einem Chairs Match stellen - und am selben Abend gegen Otunga antreten, offensichtlich, um den in die Schranken zu weisen. Cena ließ sich nicht zweimal bitten - wurde aber direkt mit einer erneuten Rudelattacke von Nexus in der WWE begrüßt. An ihrem Ende bearbeitete Barrett Cena als Vorgeschmack auf TLC mit einem Stuhl. Cena ließ seinen Zorn später an Otunga aus - der von Barrett und dem Rest von Nexus ebenso im Stich gelassen wurde wie der Brite in der Vorwoche. Während Cena Otunga zerstörte, konnte Barrett so belegen, dass er den Rest der Gruppe wieder unter Kontrolle hatte.
Es sollte ihm nicht viel nützen, denn Cena schaltete bei TLC alle Nexus-Mitglieder außer Barrett mit Backstage-Attacken aus - und sorgte so dafür, dass der Showdown gegen Barrett Mann gegen Mann ablaufen würde. Und tatsächlich sorgte Cena für klare Verhältnisse: Mit einem Attitude Adjustment durch eine Stuhlkonstruktion zwang er Barrett in die Knie - und ließ hinterher noch eine Reihe von Stühlen aus der Event-Deko auf den am Boden kriechenden Barrett herabregnen. Cena hatte seinen Nemesis bezwungen - und die Fehde gegen Nexus erfolgreich abgeschlossen. Zu seinem Leidwesen sollte er es direkt im Anschluss mit einer neuen Inkarnation von Nexus zu tun bekommen: Angeführt von CM Punk, der sich der Gruppe anschloss, Barrett ausbootete und selbst zum Führer des „New Nexus“ wurde. Das aber ist ein
anderes Kapitel.