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Chris Hero gegen Eddie Kingston: Die Rivalität dieser beiden Männer hat sich zu einer der bekanntesten des Independent-Wrestlings entwickelt - zumal auch kaum ein Indy-Fan an ihr vorbeikam. Egal in welcher Promotion die beiden sich begegneten: Überall bekriegten sich die beiden Indy-Heroen, deren Dauerrivalität auch zusätzliche Brisanz durch tatsächliche Probleme erfuhr durch tatsächliche Probleme, die Hero und sein Schüler hinter den Kulissen hatten. Zum berühmtesten Schlachtfeld der beiden wurde die Liga Combat Zone Wrestling, deren Anhänger die Fehde der beiden als ihre Version von Raven vs. Dreamer feierten - und die auch bei Fans Anklang fand, die mit der umstrittenen Promotion von John Zandig sonst nicht viel anfangen können.
Hero und Kingston begegneten sich bei CZW erstmals im Juni 2005 bei der Veranstaltung Violent by Design - wo Hero seinen Schüler mit Hilfe seines Partners Claudio Castagnoli besiegte. Richtig los ging es aber erst bei Deja Vu 3, einer Show, die die zweite Hälfte eines Double Headers war, die CZW zusammen mit CHIKARA veranstaltete. Main Event der CHIKARA-Show war ein Match zwischen Hero und Kingston, das Hero erneut unfair gewann - worauf der Ärger zwischen den beiden eskalierte. Kingston eröffnete die CZW-Show mit einer Verbalattacke auf Hero - und forderte ihn auf, zum Ring zu kommen.
Eine persönliche Vorgeschichte
Hero reagierte nicht - später musste Kingston stattdessen vom Kommentatorenpult, das er für die Show einnahm mitansehen, wie Hero mit seinem Partner Claudio Castagnoli wütete und ein Match zwischen Mike Quackenbush und Kingstons BLKOUT-Gefährten Ruckus stoppte, indem er mit Double C beide verprügelte. Kingston durfte nicht eingreifen, weil ihm CZW-Besitzer Maven Bentley eine Suspendierung androhte, sollte er Hero attackieren. Die Kings of Wrestling besiegten Quack und Ruckus anschließend in einem spontan angesetzten Tag Team Match, nach dem sie vollmundig Titelmatches für sich in Anspruch nahmen. Später heizten sie den Ärger mit Kingston zusätzlich an, indem sie Kingstons Partner Sabian hinter den Kulissen brutal mit einem Stuhl attackierten - und sein Bein schließlich im Stuhl einklemmten, um weiter darauf einzutreten und ihn zu verletzen.
Beim nächsten CZW-Event Big Mutha F’n Deal forderte Kingston Hero erneut auf, zu ihm in den Ring zu kommen - und setzte die Fans auch über den persönlichen Hintergrund seiner Probleme mit Hero ins Bild: Er erwähnte seinen Ex-Partner und Kindheitsfreund, den von ihm als „Bruder“ empfundenen Blackjack Marciano, der das Wrestlinggeschäft verlassen hatte - laut Kingstons Vorwürfen wegen Backstage-Machenschaften Heros. Hero betrat dann mit Castagnoli zusammen die Einmarschrampe - nicht aber, um Kingston entgegenzutreten, sondern jemanden vorzuschicken, der sich für ihn um den King of Diamonds kümmern sollte: Super Dragon.
Der Dragon besiegte Kingston mit dem Psycho Driver, worauf sich Hero und Castagnoli sofort wie die Geier auf den angeschlagenen Kingston losgingen. Zusammen mit dem Dragon gingen verprügelten Kingston ebenso wie dessen Manager Robby Mireno. Der bekam von Dragon dessen gefürchteten Curb Stomp ab - zweimal. Beim zweiten Mal trat Dragon dabei von Hero und Castagnoli angestachelt Mirenos Kopf in Kingstons Weichteile. Als der wieder etwas auf dem Damm war, schwor er Rache - und kündigte an, vor nichts halt zu machen. Er wisse wo Hero und seine Freundin wohnen würden, drohte er. Die Sache sei nicht vorbei. Später am Abend holten sich die Kings Of Wrestling - mit illegalem Double Teaming - die CZW Tag Team Titles von Necro Butcher von Necro Butcher und Toby Klein.
Kingstons Obsession
Befeuert von der unverarbeiteten Affäre Marciano und den Attacken auf Sabian und Mireno wuchs in Kingston eine regelrechte Besessenheit, Hero um Ring zu stellen. Kingston drohte jedem, den er unter eine Decke mit Hero wähnte, mit dem Tod - selbst Ringrichter Bryce Remsburg und flehte Hero in einer Mischung aus Zorn und Verzweiflung auf Knien an, mit ihm in den Ring zu steigen: Er wäre der Dämon, den er aus seinem Kopf vertreiben wolle. Hero schickte bei Point of No Return aber wieder einen Verbündeten als Stellvertreter vor: Gran Akuma, der Kingston kurz zuvor in einem CHIKARA-Match mit dem Yoshi Tonic beinahe den Hals gebrochen hatte. Indem Kingston den Yoshi Tonic diesmal mit einer eigenen Powerbomb auskonterte, zwang er Akuma in die Knie.
Bentley gewährte Kingston darauf für Night Of Infamy das ersehnte Match mit Hero - ein Last Man Standing Match, in das Kingston sich mit fast kindlicher Freude stürzte. Kingston brachte wie erwartet volle Brutalität in das Match - Hero beantwortete sie mit dreckiger Brutalität. Er verpasste Kingston eine ganze Serie von Tieftritten, nach denen Kingston Blut spuckte und nicht mehr weiterkämpfen konnte.
Beendet war die Angelegenheit damit noch lange nicht: Für Cage Of Death forderten Kingston und Sabian die Kings Of Wrestling zu einem Titelmatch heraus. Als Hero und Castagnoli mit den Gürteln zum Ring kamen, erklärten die Champions, dass die Titel nicht verteidigt würden - wegen Kingston, der sich in eine Drogentherapie begeben hätte. Kingston kam dann in Straßenkleidung durchs Publikum zum Ring und machte klar, dass er und Sabian die Kings sehr wohl fordern würden. Wieder aber kassierte BLKOUT eine Niederlage, nachdem Hero Kingston mit dem Hero’s Welcome pinnte.
Die Sympathien ändern sich
Kingstons Stable gelang beim Afternoon Of Main Events im Januar 2006 Revanche, als Kingston, Sabian und Ruckus Hero, Castagnoli und Super Dragon in einem wilden Six Man Tag Team Street Fight pinnten. Bei Seven Years Strong forderten Kingston und Sabian die Kings Of Wrestling dann erneut um die Tag Titles heraus. Sabian durfte das Match aber wegen einer fehlenden Freigabe nicht bestreiten, so dass Kingston allein gegen Hero und Castagnoli antreten musste - bis er überraschende Unterstützung bekam. BLKOUT-Gefährte Joker feierte sein Comeback nach einer Pause vom Wrestling, in der er für die US-Armee im Irak kämpfte - nahm Sabians Platz ein und mit Kingston den Kings Of Wrestling die Tag Titles ab.
Die Rivalität zwischen Hero und Kingston geriet dann in der großen Ligen-Fehde ROH vs. CZW - in der Kingston als Schocker zeitweise an Heros Seite kämpfte - etwas aus dem Blick, aber nicht in Vergessenheit. Bei Best Of The Best 6 attackierte Hero den Turniersieger Ruckus und nahm ihm den CZW Title ab. Er verwandte trickreich ein Titelmatch, das Ruckus ihm zugesichert hatte - weil er es war, der für ihn seinen Platz im Turnier aufgab. Hero war nun in einer neuen Position der Stärke und des Gejagten. Im September, bei der Chris Cash Memorial Show, verteidigte Hero seinen Titel gegen Kingston, als der eine offene Herausforderung annahm - Kingston gewann den Gürtel durch einen Eingriff von Joker. Die Art und Weise, wie Kingston siegte, drehte langsam die Sympathien des Publikums, zumal er Hero auch unter Verweis auf das Leid, was er BLKOUT angetan hätte, ein Rückmatch verweigerte - auf das die Fans natürlich heiß waren.
Kingston verlor kurz nach dem Titelgewinn allerdings seinen zweiten Gürtel: Weil Joker die Liga wieder verließ wurden die Tag Team Titles freigegeben und in einem Turnier bei Last Team Standing neu ausgefochten. Hero und Castagnoli besiegten in Runde 2 Ruckus und das kurzzeitige BLKOUT-Mitglied Human Tornado und im Finale dann Tornado und Justice Pain, um sich die Titel zu sichern. Es folgte eine Attacke von BLKOUT auf die Kings of Wrestling, bei der Kingston Hero brutal mit bloßen Händen fast erwürgte.
Ein doppeltes Ende
Bei Night Of Infamy gelang es Kingston, Hero aus der Arena auszusperren und den auf sich gestellten Castagnoli zunächst die Tag Titles an Sabian und Mireno verlieren zu lassen. Bei Cage of Death kam es dann doch noch zu einer Titelchance für Hero, der in einem Three Way auf Kingston und Justice Pain traf. Hero war es hier aber schon wichtiger Kingston auszuschalten, als den Titel zu gewinnen: Er machte Kingston mit einer Attacke auf seinen Knöchel kampfunfähig und sorgte so dafür, dass Pain den Titel gewann.
Bei New Year, New Opportunities im Januar 2007 hatte Hero dann im Main Event die Titelchance gegen Pain - Kingston und BLKOUT verdarben sie ihm, als sie durch das Publikum anrückten, Hero attackierten und ihn blutig schlugen. Kingston schrie Hero an, dass er dessen Karriere beenden würde - Hero wollte darauf die Probe aufs Exempel machen: Er forderten Kingston zu einem Loser Leaves CZW Match heraus.
Dieses stieg bei Out With The Old - In With The New im April 2007 und wurde zum blutigen, ultimativen Showdown der beiden. Beide befreiten sich aus den jeweiligen Finishern ihrer Gegner, nach einem Sidedriver Suplex, einer Lariat und der Backfist to the Future war Hero jedoch geschlagen - und musste die Liga verlassen. Hero hielt für die Fans eine Abschiedsrede und bekam auch dankende Worte von Ligabesitzer Zandig für alles, was er für CZW getan hätte. Als Höhepunkt der Zeremonie bot Hero seinem Erzrivalen einen Handschlag, Kingston aber zeigte Hero nur den Mittelfinger. Zandig feuerte darauf auch Kingston, als der trotz dessen Aufforderung nicht zurück in den Ring kam. Die zwei Jahre lange Fehde hatte also am Ende beide ihre CZW-Karriere gekostet.
- Zandigs viel kritisierter Auftritt zum Ende der Show war so nicht geplant, sondern war Berichten zufolge eine panische Reaktion Zandigs auf die Befürchtung, Kingston könnte zu der rivalisierenden Liga PWU überlaufen. Kingston kehrte erst im Jahr darauf wieder in die Liga zurück.