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WWE: Triple H packt aus

(28.08.2013) News, written by Bekiffski

Published on:
28.08.2013, 21:30 
Source:
PWInsider, Grantland.com

Im Vorfeld des WWE Summerslam 2013 stellte sich Triple H der Webseite Grantland.com zum Interview. Dabei sprach er über seine Rolle in der Company und gab den Fans einen großen Einblick in das, was hinter den Kulissen der größten Wrestlingpromotion der Welt passiert. Wir haben für euch einige Punkte zusammengefasst.

...über seine Rolle in der Company: "Ich bin jetzt Vollzeit im Büro und arbeite mehr als je zuvor. Dafür bin ich nicht mehr die ganze Zeit "on the road". Ich bin bei jeder TV-Show und jedem Pay-Per-View anwesend, aber nicht mehr bei Houseshows. Ich zeige mich nur noch vor der Kamera, wenn die Storyline das erfordert."

...über die Rolle von Stephanie McMahon: "Steph ist ebenso nicht mit on the road und schaut die Shows von daheim aus. Das gibt uns eine ganz andere Perspektive. Es ist als befangener Betrachter schwer, alles mitzubekommen. Ich bekomme bei RAW auch nicht alles mit, da ich in der Gorilla Position sitze und damit der Filter bin, bevor etwas Vince erreicht. Vince sitzt im Sessel und redet mit dem Produktionswagen und ich sitze neben ihm und rede sowohl mit den Produzenten im Truck als auch mit denen am Ring. Wenn sich beispielsweise etwas in Segment Eins ändert, dann muss ich aufstehen und dafür sorgen, dass jeder Beteiligte diese Veränderung mitbekommt oder ich sage einem der Writer 'Das hier ist passiert, wir machen jetzt hier weiter'. Das ist Live-Fernsehen, aber wenn du es von daheim siehst, hast du eine andere Perspektive. Wir bekommen manchmal nicht alle Videopackages oder Werbeunterbrechungen mit, dann verlierst du den Durchblick. Steph sieht das dann also und sagt uns 'Hey, euch läuft gerade das Heft aus der Hand'. Letztendlich sorgt Steph dafür, dass zwischen Webseite und Magazin Kontinuität herrscht als auch zwischen den Shows hier und im Ausland, und sorgt dafür, dass das Team zusammenhält. Die letzte Unterschrift gibt aber letztlich dann Vince."

...seit wann er in den kreativen Prozess involviert ist: "Als Vince Russo uns damals mitten in der Nacht verließ und zur WCW wechselte, ging ich zu Vince McMahon und meinte, dass ich verstehen würde, wie der kreative Prozess funktioniert und weil Vince seinen Input nicht an sich selbst abprallen lassen konnte, habe ich mich da angeboten - unter dem Vorwand, dass Vince das nicht unbedingt brauchen würde, aber ich ihm gerne zuhöre. Zwei Tage später klingelte das Telefon und Vince war dran und fragte, ob ich kurz eine Minute für ihn hätte. So fing es an und irgendwann wollte Vince mich dann bei den Production Meetings dabei haben. Das mache ich jetzt so seit etwa 1999."

...Mitspracherechte anderer Superstars: "Das kommt immer auf die Person an. Steve Austin seinerzeit, ohne ihn damit beleidigen zu wollen, schaute sich etwas an und meinte dann: 'Das ist Schwachsinn, mache ich nicht! Kommt wieder, wenn ihr eine bessere Idee habt!' Ich war da etwas konstruktiver veranlagt und meinte dann eher: 'Wie wäre es, wenn wir das so machen und nicht so?' Mit Vince funktioniert das prima. Es gab dann immer Leute, die sagten, 'Das ist Bullshit!' und jene, die auch unbedingt involviert sein wollten. Es ist leider den Meisten nicht bewusst, dass das zusätzliche Arbeit bedeutet. Wenn alle anderen um 13 Uhr beim Produktionsmeeting waren, war ich um 10 Uhr da, auch wenn ich erst um vier Uhr nachts von der Show zurückgekommen bin und schläfrig war. Wenn dann die Leute kamen meinten sie, keiner würde sie dafür extra bezahlen, also machen sie das auch nicht. Das ist traurig. Es gibt da so ein Sprichwort: Erfolg ist kein Ziel, sondern das, was auf dem Weg dorthin passiert. Deswegen gefällt mir das, was ich Tag für Tag mache."

...über das neue WWE Performance Center: "Das war meine Idee. Es geht immer um Talent. Von Legenden bis Development-Superstars, von denjenigen, die zuständig sind für das Buchen der Hallen für Houseshows oder Pay-Per-Views, alles Talent. Ich habe ein großes Team, das das alles erledigt, aber sie sind mir gegenüber rechenschaftspflichtig. Vor paar Jahren habe ich Vollzeit im Büro angefangen, nachdem Vince mich immer wieder scherzhaft gefragt hat, wann ich denn 'endlich aufhöre, im Ring herumzukaspern und einen richtigen Job anfange'. Als ich dann verletzt war, war ich quasi sein Schatten im Büro für drei Monate. Ich habe gemacht, was er gesagt hat. Als ich dann Vollzeit anfing, wollte er, dass ich jede Unterabteilung kennenlerne und gab mir paar Monate, beispielsweise für die Finanzabteilung, um abzuwägen, woran man arbeiten müsse. Dann kam mir die Idee. Wir haben zwar eine große Marketingmaschine am Laufen, aber keine Development-Territorien mehr, weil wir die alle geschlossen haben. Die Neulinge können kaum noch an sich arbeiten und wenn, dann in einer Highschool vor fünfzig Leuten. Das ist aber eine komplett andere Sache als vor Tausenden von Zuschauern in der Halle und Millionen an den Bildschirmen zu arbeiten. Deshalb habe ich die Unterabteilung für 'Talent Development' gegründet, um zwischen der Kreativabteilung und den Nachwuchsleuten eine Brücke zu errichten. Vince hat damit nichts zu tun. Um ehrlich zu sein, er hat das Performance Center noch nicht einmal gesehen, hat aber vor, nächste Woche mal hinzugehen."

...über Hardcore Wrestling: "Das geht für mich alles unter Special Effects. Verrückte Effects, die man nie zuvor gesehen hat. Das ist aber wie ein Film, wenn die Story nicht gut ist, kann es noch soviele Effects geben, es ist immer noch ein schlechter Film, der dann zwar gut aussieht, aber nach zwanzig Minuten unfassbar langweilig wird. Es gab einmal einen Punkt, wo sich alles um besagte Effects gedreht hat. Wir haben einmal ein Hell in a Cell Match zwischen mir und Shawn Michaels auf der einen anderen Seite und den McMahons und The Big Show (Anm. d. Red.: besagtes Match fand bei Unforgiven 2006 statt) geschrieben. Shane McMahon war damals der Mann, wenn es um verrückte Spots ging, und wir haben einen Spot nach dem Anderen für ihn entworfen, bis ich genervt war. Vince sah das und meinte zu mir, 'dir gefällt das alles nicht, wieso?' Der Punkt ist, dass in der Story die Leute dafür gezahlt haben, um zu sehen, wie die D-Generation X den Kopf von Mr. McMahon in den Hintern von The Big Show steckt - wozu sollten wir also von einem Käfig springen, um durch Tische zu fliegen? Wir hatten den Punkt erreicht, wo es nur noch um Special Effects ging und so mussten wir also etwas zurückgehen und der Storyline mehr Vordergrund geben. Die Leute erinnern sich an die Attitude Era zurück und denken, das wäre das goldene Zeitalter gewesen. Kurz danach denken sie wieder an die 1980er mit Jim Crockett und der World Wrestling Federation und sagen, das wäre es auch gewesen. Also was jetzt? Diese beiden Abschnitte könnten kaum verschiedener sein. Mehr PG geht da eigentlich gar nicht."

...über ECW: "Das Genie von Paul Heyman bestand darin, dass er Stars aus Leuten machte, die es woanders nie geschafft hätten. Sie waren talentiert, ja, aber er hat ihre Schwächen versteckt, ihre Stärken betont und das ganze mit Special Effects kaschiert. Die Show war dann im Grunde ein einziges Highlight Reel. Das wurde davor nie gemacht, aber im Grunde genommen ist es das Gleiche, wie wenn man sich einen Porno ansieht."

...die Zukunft des Development-Systems: "Die Fans können NXT sehen. Bei NXT sieht man aber nur diejenigen aus dem Development-Bereich, die fürs Fernsehen bereit sind. Wir haben immer zwischen 75 und 100 Leute unter Entwicklungsvertrag und es werden vielleicht mehr. Das Performance Center hat sieben Ringe. Als wir es gebaut haben, dachte ich mir: 'Wenn ich ein Kind wäre und in dieses Business will, was brauche ich dafür?'. Wir haben das Halten einer Promo gelernt, indem wir uns vor den Spiegel gestellt haben. Heute haben wir eine HD-Kamera, du kannst aufzeichnen, die Promo halten und sie dir dann ansehen, um zu sehen, was du verbessern kannst. Desweiteren haben wir 560 Quadratmeter an Fitnesseinrichtungen, die von Joe DeFranco übersehen werden. Zudem haben wir dort Physiotherapie, Rehazentren und Ärzte sowie einen 'audio room', um den nächsten Michael Cole zu finden. Außerdem noch einen extra stark gepolsterten Ring, damit die Neulinge ihre Moonsaults proben können, ohne sich dabei umzubringen. Wir haben noch ein Dummy dort aufgestellt, mit dem sie ihre Moves üben können, ohne dass es sie Jahre ihrer Karriere kostet. Man lernt nur aus Fehlern. Wir haben den Leuten alles zur Verfügung gestellt, damit sie von ihrer Ringorientierung bis zu ihrem Charakter alles verfeinern können."

...ein Hall-of-Fame-Gebäude: "Jeder stellt diese Frage. Eine Hall of Fame ist kein lukratives Geschäft, aber wir haben auch andere Gründe, warum wir zögern. Wenn die Zeit reif ist, so ein Gebäude zu errichten, dann soll das nicht eines sein, in das du reingehst, dich vor eine Glaswand stellst und dir denkst, 'Oh, schön, Wrestlinghosen." Wenn wir das jemals machen sollten, dann wird es eine bahnbrechende Erfahrung sein mit der modernsten Technologie, ob nun mit 4D, oder stell dir das mal vor: Du gehst in eine Umkleide, der Raum wird verdunkelt, Rauch steigt auf und Andre the Giant läuft dir als Hologramm entgegen und spricht mit dir. So muss das sein. Das ist aber nicht weit oben auf der Prioritätenliste, sondern Zukunftsmusik. Denn wenn wir das machen, dann braucht das sehr viel Forschungsarbeit, damit wir das auch richtig machen."

...Kritik an seiner Person: "Ich wünschte, ich hätte die Energie und den Drive, um so manisch und kontrollsüchtig zu sein, wie die Leute es von mir glauben. Dann wäre ich Darth Vader und würde das ganze Imperium leiten - so stellen sich die Leute das wohl vor. 'Hunter hat sich mal wieder hier eingemischt und diesen Typen da begraben'. Pustekuchen! Die Wahrheit ist, damit hatte ich nichts zu tun, ich wusste von besagtem 'Typen' bis zu diesem Zeitpunkt eben nichts.